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Längst ist Biertourismus ein Wirtschaftsfaktor geworden.

Foto: AP/Thomas Kienzle

Bei der Mondial de la Bière in Montreal konnte man so ziemlich jeden Bierstil der Welt verkosten. Mit allen erdenklichen Herkünften - und einer bedeutsamen Ausnahme: Die klassischen Bierländer Tschechien und Österreich waren wieder einmal nicht vertreten, aus Deutschland schafften es nur gezählte fünf Biere. Gibt es denn kein Bier aus Mitteleuropa, das man auf solchen Veranstaltungen stolz herzeigen könnte? Lächerlich! Natürlich gibt es solche Biere - Samichlaus und Edelweiss, Stiegl Goldbräu (alias Columbus) und Gösser werden doch recht erfolgreich exportiert. Und es gäbe dutzende andere, die ebenfalls herzeigbar wären - die sich aber nicht aufs internationale Parkett trauen.

Das könnte unangenehme Rückwirkungen im Inland haben: Längst ist Biertourismus ein Wirtschaftsfaktor geworden - Belgien, das auf internationalen Bierfesten stets top vertreten ist, zieht jedes Jahr zehntausende amerikanische Biertouristen an, Italien und Brasilien probieren gerade, ob sich dieser Erfolg nicht wiederholen lässt. Österreich aber ist auf diesem Gebiet abgemeldet. Schade, eigentlich. (DER STANDARD/rondo/11.06.2010)