Der Stern Beta Pictoris und sein riesiger Exoplanet, der neunmal so viel Materie wie "unser" Gasriese Jupiter besitzt.

Foto: Lagrange/ESO

Garching/Washington - Mittlerweile halten die Astronomen bei bereits mehr 450 entdeckten Exoplaneten - also von Planeten, die in anderen Sonnensystemen als dem unseren einen Stern umkreisen. Die meisten dieser fernen Himmelskörper verrieten sich indirekt über ihre Schwerkraft, mit der sie an ihrem Heimatstern rütteln. In dem gleißenden Schein ihres Sterns werden die fernen Planeten in der Regel überstrahlt und sind daher mit irdischen Teleskopen nicht erkennbar.

Doch nun haben Astronomen einem fernen Planeten beim Umkreisen seines Heimatsterns quasi "live" zugeschaut. Bereits 2003 hatten Astronomen mit dem "Very Large Telescope" der ESO von Nordchile aus in der dichten Staubwolke, die den Stern Beta Pictoris umgibt, ein Objekt erspäht, das wie ein Planet aussah. Auf neueren Bildern aus dem Jahr 2008 und dem Frühjahr 2009 war dieses Objekt dann nicht mehr zu sehen.

Im Herbst 2009 tauchte es auf der anderen Seite des Sterns wieder auf. Damit sei eindeutig belegt, dass es sich um einen Planeten des 60 Lichtjahre entfernten Sterns handle, so die Forscher um Anne-Marie Lagrange im US-Fachjournal Science (online-Ausgabe). Zudem belegen die Daten, dass sich Planeten sehr rasch bereits in wenigen Millionen Jahren nach der Geburt eines Sterns formen können. (APA, tasch, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 11. Juni 2010)