Berlin - Die polnische Polizei hat in Warschau einen von Deutschland gesuchten mutmaßlichen Agenten des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad festgenommen. Der Mann steht laut Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" im Verdacht, von Deutschland aus Vorbereitungen für das Attentat auf einen Hamas-Führer im Jänner in Dubai getroffen zu haben. Ein Sprecher der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe bestätigte am Samstag die Festnahme.

Deutschland habe die Auslieferung des Mannes bereits beantragt, die polnischen Behörden hätten darüber aber noch nicht entschieden. Gegen den Mann wird in Deutschland offiziell nicht wegen Beteiligung an dem Attentat ermittelt, sondern wegen geheimdienstlicher Agententätigkeit. Er soll im Frühjahr 2009 einem anderen mutmaßlichen Mossad-Agenten dabei geholfen haben, beim Einwohnermeldeamt Köln einen deutschen Reisepass zu beantragen. Mit dem auf den Namen Michael Bodenheimer ausgestellten Pass war einer der mutmaßlichen Mörder in Dubai kurz vor dem Anschlag ein- und kurz danach wieder ausgereist.

Die Behörden von Dubai beschuldigen den israelischen Auslandsgeheimdienst des Mordes an dem Hamas-Führer Mahmud al-Mabhuh, der am 20. Jänner tot in einem Luxushotel in dem Emirat aufgefunden worden war. Mehr als 20 Verdächtige sollen mit Pässen westlicher Staaten in das Emirat eingereist sein, zwölf von ihnen verfügten nach Angaben der Polizei über britische Dokumente. (APA/AFP)