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Polizistin bewacht festgenommene Ordnerinnen

Foto: AP/Thanassis Stavrakis

Durban - Nach dem Eröffnungsspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Südafrika hat die Polizei am Sonntagabend mit Tränengas und Gummigeschossen eine Demonstration von WM-Arbeitern aufgelöst. Die rund 500 als Ordner im Stadion von Durban eingesetzten Arbeiter protestierten in der Tiefgarage unter dem Moses Mobhida Stadion gegen eine Lohnkürzung.

'Sie waren unglücklich über die Löhne, die sie von ihren Arbeitgebern erhalten. Also wurden sie ungehorsam', sagte Polizeisprecherin Phindile Radebe. Der Tageslohn der Stewards war von umgerechnet 22 Euro pro Tag auf 17 Euro reduziert worden.

Gummigeschoß verletzt Demonstrantin

Die bewaffneten Polizisten trieben die Demonstranten aus dem Stadion. Mindestens eine Frau wurde von einem Gummigeschoss verletzt. Sie soll eine Stunde lang vor dem Stadion gelegen haben, bevor eine Ambulanz abholte . Nachdem die Polizei den Arbeitern eine zehnminütige Frist setzte, löste sich der Protest auf. Mindestens zwei Teilnehmer wurden festgenommen, einer von ihnen übergab der Polizei eine Pistole.

Bereits beim Confederations Cup vor einem Jahr hatte es Proteste von Mitarbeitern privater Sicherheitsfirmen gegeben, weil ihnen weniger als der zugesagte Lohn gezahlt worden war. Die WM-Organisatoren hatte damals darauf hingewiesen, dass sie lediglich die Firmen engagierten, aber keinen Einfluss auf deren Geschäftsgebaren hätten.

Die WM-Organisatoren beraumten umgehend ein Treffen mit Vertretern der Sicherheitsfirma und deren Angestellten an. 'Wir werden die Angelegenheit in einem Meeting umgehend klären, damit so etwas bei der WM nicht noch einmal passiert', sagte Rich Mkhondo, Sprecher des Organisationskomitees.

Mit dem Lohnstreit hätten die FIFA und das OK aber nichts zu tun, erklärte Maignot und Mkhondo überseinstimmend. 'Wir mischen uns nicht in die Arbeitsverträge zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern ein', sagte Mkhondo. Ob die Sicherheitsfirma auch an anderen Spielorten im Einsatz ist, blieb zunächst ungeklärt. (red/Reuters)