Moskau - Der russische Präsident Dmitri Medwedew hat sich äußerst besorgt über die Unruhen in Kirgistan gezeigt. "Die derzeitige Situation in Kirgistan ist untragbar: Menschen sterben, es fließt immer noch Blut, massive Gewalt wird durch Volkszugehörigkeit begründet", erklärte Medwedew am Montag laut Berichten russischer Nachrichtenagenturen. Die Unruhen seien für die "Region extrem gefährlich". Deshalb sei es "notwendig, alles Mögliche zu tun", damit "solche Handlungen" aufhörten, fügte er hinzu.
Ein von Russland geführter Sicherheitsverbund schloss eine militärische Intervention in dem zentralasiatischen Land unterdessen nicht aus. Die Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (OVKS) habe bei einer Dringlichkeitssitzung die "Anwendung der zur Verfügung stehenden Mittel" nicht ausgeschlossen, sagte der frühere Chef des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB, Nikolai Patruschew.
Das Treffen wurde demnach von Medwedew einberufen. Die Gruppe, in der auch Kirgistan und einige andere ex-sowjetische Staaten Mitglieder sind, hatte bereits in den vergangenen Jahren über gemeinsames Handeln bei Krisen in der Region diskutiert, war bisher aber ohne Mission geblieben.
Angesichts des Ansturms von usbekischstämmigen Flüchtlingen aus dem benachbarten Kirgistan hatte die usbekische Regierung zuvor angekündigt, die Grenze zu schließen. Bisher hatte Russland lediglich zusätzliche Soldaten zum Schutz seiner Militäreinrichtungen in die zentralasiatische Republik entsandt. (APA)