Frankfurt - Die Frankfurter Aktienbörse ist am Dienstag angetrieben von einem steigenden Euro fester aus dem Handel gegangen. Zudem hatte der Markt positiv aufgenommen, dass es für Anleihen aus Spanien und Irland eine starke Nachfrage gab. Der DAX gewann 50,05 Punkte (plus 0,82 Prozent) auf 6.175,05 Einheiten. Der TecDAX legte um 3,06 Punkte oder 0,40 Prozent auf 775,79 Punkte. Der M-DAX erhöhte sich 55,63 Punkte oder 0,66 Prozent auf 8.453,73 Zähler. Der HDAX schloss mit 3.124,15 Einheiten und einem Plus von 24,32 Zählern oder 0,78 Prozent. Der C-DAX gewann 3,95 Punkte oder 0,74 Prozent auf 537,49 Zähler.
"Wie schon in den vergangenen Tagen haben die Aktienmärkte bei einem starken Euro zugelegt", sagte ein Börsianer. Das habe auch die Sorgen wegen der Herabstufung der Kreditwürdigkeit Griechenlands durch die Ratingagentur Moody's gedämpft. Vor diesem Hintergrund fanden selbst eingetrübte Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten (ZEW-Index) nur kurzzeitig Beachtung. "Der Markt wartet auf Mitte der Woche anstehende US-Daten, da interessiert ein schwacher ZEW-Index doch weniger", sagte ein Händler.
Stärkster Wert im Dax war Infineon, der sich um 3,38 Prozent auf 5,107 Euro verteuerte. Nach einem Bericht der "Financial Times Deutschland" denkt das Unternehmen darüber nach, sich von seiner Handychip-Sparte zu trennen, die nach wie vor als Sorgenkind gilt. Gut im Rennen lagen auch die Aktien der Deutschen Post mit einem Aufschlag von mehr als zwei Prozent. Finanzvorstand Lawrence Rosen hatte gesagt, dass das Expressgeschäft in den USA gut laufe.
Gegen den Trend entwickelten sich die Aktien des Industriegase-Herstellers Linde mit einem Minus von 0,71 Prozent auf 87,05 Euro. Das japanische Analysehaus Nomura Equity Research hatte seine Bewertung der Titel in einer Studie zur Chemiebranche wegen des jüngsten Höhenfluges herabgestuft. Von einem positiven Kommentar in dieser Studie profitierten im MDax Lanxess-Titel - sie stiegen um 1,90 Prozent auf 37,765 Euro und zählten damit zu den stärksten Aktien im Index für mittelgroße Werte.
Noch besser schlugen sich die Papiere des Pay-TV-Senders Sky Deutschland, die um 18,20 Prozent auf 1,617 Euro nach oben sprangen. Börsianern zufolge kam ihnen zugute, dass Medienmogul Rupert Murdoch den britischen Sender British Sky Broadcasting (BSkyB) komplett übernehmen will. Nun werde spekuliert, ob das auch mit dem deutschen Sender passieren könnte.
Abgeschlagen am Ende des MDax lagen mit einem Verlust von mehr als acht Prozent die Aktien von Heidelberger Druck. Als Grund nannten Börsianer eine geplante Kapitalerhöhung, die 420 Millionen Euro einbringen soll. Damit will das Unternehmen seine Schulden abbauen und die Eigenkapitalstruktur verbessern. Marktteilnehmer kritisierten indes, dass die Maßnahme den Anteil der Altaktionäre verwässere. Im TecDax blieb Drägerwerk dank positiver Kommentare von Analysten auf Erfolgskurs. Die Aktien gewannen mehr als fünf Prozent auf 56,250 Euro. (APA)