Innsbruck - Die Wirtschaftskrise hat den drei Tiroler Standorten des internationalen Konzerns Liebherr im abgelaufenen Geschäftsjahr 2009 Umsatzeinbußen in Höhen von 25 Prozent beschert, berichtete die "Tiroler Tageszeitung" in ihrer Dienstagsausgabe. Etwa 150 der 2.200 Stellen seien gestrichen worden. Dabei habe die Krise bei den Tiroler Firmen - dem Raupenwerk in Telfs, dem Gefriergerätewerk in Lienz und dem Interalpen-Hotel in Buchen - stärker durchgeschlagen als im gesamten Konzern.
Am härtesten habe es das Werk in Telfs getroffen, wo der Umsatz um 48 Prozent sank, von 163 Mio. auf 85 Mio Euro. Der Personalstand sei aber dank Kurzarbeit nur graduell von 484 auf 446 reduziert worden. Der Gesamtumsatz der drei heimischen Standorte sei deutlich von 456 Mio. auf 344 Mio. Euro gefallen. Die Krise habe durchgeschlagen, obwohl man in sehr unterschiedlichen Bereichen tätig sei, wird Konzernvorstand Karl Weisskopf zitiert. Das Jahr 2009 sei für Liebherr in Tirol schwierig gewesen mit erheblichen Einbrüchen beim Umsatz, aber immerhin einem positiven Gesamtergebnis.
Das Gefriergerätewerk in Lienz war laut Weisskopf von der Krise weniger stark betroffen. "Erstaunlicherweise waren größere Umsatz-und Absatzrückgänge hauptsächlich in den bisherigen Wachstumsmärkten festzustellen, während sich reife Märkte wie Österreich und Deutschland als sehr krisenresistent erwiesen." sagte er. Trotzdem sank auch hier der Umsatz um zwölf Prozent auf 244 Mio. Euro. Die Zahl der Beschäftigten sei von 1.473 auf 1.368 reduziert worden. Auch in Lienz arbeiteten im Vorjahr rund 976 Beschäftigte kurz. In Osttirol stellt Liebherr für den Weltmarkt Gewerbegeräte, beispielsweise für Coca-Cola oder Nestlé, sowie hochpreisige Haushaltsgeräte her.
Im Interalpen-Hotel, dem mit 600 Betten größten Hotel in Tirol, ging der Umsatz ebenfalls um 14 Prozent auf knapp 16 Mio. Euro zurück. Der Personalstand blieb stabil. Insgesamt seien in den drei Tiroler Liebherr-Gesellschaften 23 Mio. Euro investiert worden, wovon etwa drei Viertel auf das Interalpen-Hotel Tyrol entfielen. Hier sei der bereits 2007 begonnene Zimmerumbau mittlerweile abgeschlossen.
Für das laufende Jahre zeigte sich Weisskopf optimistisch. "Die Planung geht von einer Umsatzsteigerung im niedrigen zweistelligen Prozentbereich aus. Wir sehen insbesondere deutliche und ermutigende Zeichen im Auftragseingang bei den Baumaschinen aus Telfs, und zwar aus den verschiedensten Absatzmärkten. Diese Signale werden auch von den anderen Produktionsstätten bestätigt", gab der Konzern-Vorstand an. Er rechne mit einem Wachstum in der Größenordnung von zehn Prozent. (APA)