St. Pölten/Wien - Ein Betrug mit Fassadenfirmen und Schwarzarbeit, bei dem rund 250.000 Euro Schaden entstanden sein soll, ist vom Landeskriminalamt Niederösterreich aufgedeckt worden. Seit Mai 2009 ermittelten die Beamten der Gruppe Wirtschaftskriminalität gegen einen 41-Jährigen aus dem Bezirk Gänserndorf. Er ist geständig und wurde angezeigt, berichtete die Polizei am Dienstag.

Dem 41-Jährigen wird vorgeworfen, mit einer nicht existenten Firma und ohne entsprechende Ausbildung Fassadenarbeiten im Internet angeboten zu haben. Dafür nahm er Anzahlungen entgegen, führte die Arbeiten aber nicht vollständig durch. Dadurch kam es im Wienerwald zu rund elf Betrugsdelikten mit einem Schaden von rund 45.000 Euro.

Als Repräsentant der angeblichen Firma stellte der Beschuldigte außerdem einer Baufirma in Wien Scheinrechnungen in der Höhe von etwa 315.000 Euro. Damit sollten Auszahlungen an Schwarzarbeiter buchhalterisch bereinigt werden, gab er gegenüber der Polizei an. Er selbst habe von Jänner 2007 bis Juli 2008 für die Firma als einer von 40 Schwarzarbeitern an der Sanierung von Villen rund um den Neusiedler See im Burgenland mitgearbeitet.

Die Arbeiten wurden aber ebenfalls nur mangelhaft durchgeführt, die Gebäude mussten im Nachhinein erneut saniert werden. Insgesamt soll ein Schaden von rund 250.000 Euro entstanden sein.

Gegen die Vorstände der Wiener Baufirma wurde wegen des Verdachts des Sozialleistungsbetruges sowie der Verleumdung Anzeige erstattet. Sie verweigerten bisher die Aussage. (APA)