Google wird den urheberrechtsfreien Buchbestand der Österreichischen Nationalbibliothek digitalisieren und dadurch weltweit online abrufbar machen. Nicht nur für die Bibliothek sei die künftige Zusammenarbeit "ein Meilenstein", sagte ÖNB-Generaldirektorin Rachinger: "Es handelt sich um die bisher größte Public Private Partnership in der österreichischen Kulturlandschaft."

"Das ist mit dem Denkmalamt abgeklärt."

Mit eigenen Mitteln wäre das Projekt nicht zu bewältigen, schilderte Rachinger. Google trage die gesamten Digitalisierungskosten, die pro Buch zwischen 50 und 100 Euro koste und in Bayern durchgeführt werde ("Das ist mit dem Denkmalamt abgeklärt."). 400.000 Bände vom 16. bis ins 19. Jahrhundert (mit Ausnahme jener Bücher, bei denen konservatorische Bedenken dagegen sprechen) sollen dabei im Volltext erfasst werden - rund 120 Mio. Buchseiten sind danach online und kostenlos abrufbar.

"Anders gesagt: Wir ersparen den österreichischen Steuerzahlern 30 Mio. Euro", rechnete Rachinger vor. Die Vorarbeiten starten sofort, ab dem kommenden Jahr wird digitalisiert, das Projekt ist auf sechs Jahre anberaumt.

"Wir befinden uns in bester Gesellschaft"

Google hat derzeit rund zwei Millionen Werke über Verlagspartnerschaften und mehr als zehn Millionen Werke aus über 40 Bibliotheken wie jenen von Harvard, Stanford und Oxford, die Bayerische Staatsbibliothek oder die Nationalbibliothek von Rom und Florenz abrufbar. "Wir befinden uns in bester Gesellschaft", sagte Rachinger.

Google habe "kein Monopol" über die Nutzung der digitalisierten Bestände, versicherte Rachinger. Die über die Online-Suche der ÖNB einsteigenden Nutzer würden keineswegs automatisch auf Google Books weitergeleitet. (APA)