Linz  - Der Linz-Marathon am 11. April ist um 201,56 Meter zu kurz gewesen. Dies habe eine Schiedskommission des Österreichischen Leichtathletikverbandes (ÖLV) nach Hinweis von Rainer Soos, der mit A-Lizenz der AIMS (Association of International Marathons and Distance Races) die Strecke in Linz vermessen hat, festgestellt und entsprechende Konsequenzen beschlossen, wie der ÖLV am Dienstag in einer Aussendung mitteilte. Auswirkungen auf das ÖLV-Marathonteam für die EM in Barcelona hat dies nicht.

Der Kurs des Linz-Marathons wurde von Soos den Richtlinien entsprechend vermessen, beim Rennen fehlte jedoch eine Schleife am Wendepunkt in Steyregg. Organisator Ewald Tröbinger wies darauf hin, dass dieser Abschnitt aus Sicherheitsgründen verkehrspolizeilich nicht genehmigt worden war. Die fehlende Streckenlänge von 201,56 Metern hätte an anderer Stelle des Kurses eingefügt werden müssen, was jedoch nicht erfolgt ist. Tröbinger habe noch vor der Veranstaltung eine digitale Messung der verkürzten Strecke veranlasst und dabei nur minimale Abweichungen zur geforderten Distanz festgestellt, hieß es. Gültig ist aber nur die weltweit angewandte AIMS-Methode.

Die in Linz erzielten Zeiten werden nicht in Rekord- oder Bestenlisten aufgenommen, sondern mit dem Vermerk einer zu kurzen Strecke versehen. Deshalb werden die Zeiten der Österreicher Christian Pflügl (2:16:58) und Florian Prüller (2:20:52) nicht in den Bestenlisten geführt, beide hatten damit das ÖLV-Teamlimit für die EM erbracht. Auf die bereits ausgesprochene Nominierung dieser Athleten für die Kontinentaltitelkämpfe hat die zu kurze Strecke jedoch keine Auswirkung, denn auch wenn man eine Minute zu den gestoppten Zeiten addiert, ist die ÖLV-Vorgabe immer noch erfüllt.

Soos und der ÖLV haben die Vorkommnisse dem Weltverband (IAAF) und AIMS mitgeteilt. Als Konsequenz wurde dem Linz-Marathon der internationale Status als Qualifikationsmarathon für die Weltmeisterschaften in Daegu 2011 aberkannt. Sieger waren der Kenianer Jason Mbote (2:13:20 Stunden) und die Steirerin Eva-Maria Gradwohl (2:34:10), die das EM-Limit erreichte, allerdings mittlerweile zurückgetreten ist. Gegen sie läuft ein Dopingverfahren wegen eines Ende April verweigerten Dopingtests.(APA)