Washington - Die afghanischen Taliban haben Berichte zurückgewiesen, wonach sie vom pakistanischen Geheimdienst ISI Geld, Waffen, Schutz und Training erhalten. Die Berichte über eine Verbindung zum ISI seien reine Propaganda und entbehrten "jeglicher Wahrheit", hieß es in einer Botschaft der Taliban, wie das auf die Beobachtung islamistischer Websites spezialisierte US-Unternehmen SITE am Dienstag mitteilte.

Laut einer am Wochenende bekanntgewordenen Untersuchung der renommierten Universität London School of Economics (LSE) unterstützt der pakistanische Geheimdienst die Taliban in weit größerem Umfang als bisher gedacht. Er übt demnach "erheblichen Einfluss" auf die strategischen Entscheidungen und die Einsätze der Aufständischen aus und soll sogar einige der aktivsten Einheiten kontrollieren. Die Untersuchung basiert unter anderem auf Gesprächen mit neun Kommandanten der Aufständischen zwischen Februar und Mai und soll die bisher konkretesten Belege für direkte Verbindungen des ISI zu den Taliban liefern.

Laut SITE heißt es in der Botschaft der selbsternannten Führung der afghanischen Taliban weiter, kein Mensch "im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte" würde es akzeptieren, dass Pakistan als Verbündeter der USA den "heiligen Krieg" gegen die US-Präsenz in Afghanistan unterstütze. (APA/AFP)