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Tirols Landeshauptmann Günther Platter

Foto: APA/Van Bakel

Wien - Die unendliche Geschichte des Brenner-Durchstichs soll endlich ein glückliches Ende finden. Das fordert Tirols Landeshauptmann Günther Platter. "Alles andere wäre ein Schildbürgerstreich" , fügte er Dienstagabend bei einem Wien-Besuch hinzu. "Die Kuh ist aus dem Stall, das Projekt muss jetzt ohne Aufschub durchgezogen werden."

Das Management der zur Realisierung des rund neun Mrd. Euro teuren Großprojekts gegründeten Brenner-Basistunnel (BBT) SE macht einen Schritt auf Infrastrukturministerin Doris Bures zu. Durch Vorziehen billigerer Arbeiten und Hinausschieben teurer Tätigkeiten sollen die Projektkosten bis Ende 2014 von ursprünglich geplanten 2,8 auf 1,2 Mrd. Euro sinken. "Auf Österreich und Italien würden je 600 Mio. Euro entfallen, abzüglich der zugesagten EU-Mittel wären es jeweils maximal 400 Mio. Euro," sagte BBT-Chef Konrad Bergmeister.

Bures hat angekündigt, das Brenner-Projekt und andere Vorhaben bis Herbst evaluieren zu lassen. Die ÖBB müssten drei Mrd. Euro einsparen, beim Brenner sei die langfristige Finanzierung nicht gegeben. Platter und Bergmeister hoffen nun, dass der Beschluss zum Bau des Hauptstollens im Herbst erfolgt und dass ein Jahr später mit dem Bau begonnen werden kann. (stro, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 17.6.2010)