Einem Bericht des US-Nachrichtensenders CBS zufolge, können Kopiergeräte für Unternehmen, Behörden oder Privatpersonen zu einem massiven Sicherheitsrisiko werden. Ein Großteil der Nutzer wisse nicht, dass auch Kopierer und Multifunktionsgeräte über eine Festplatte verfügen und sämtliche Kopiervorgänge, aber gegebenenfalls auch Faxmitteilungen oder Emails, darauf gespeichert würden.
Einfach
Im Rahmen des Berichts wurde ein Testkauft mehrere Kopiergeräte getätigt, als Auswahlkriterien galten der Preis und die Anzahl an gedruckten Seiten. Die Journalisten stießen dabei auf teils empfindliche Daten. Mitunter stammte eines der Kopiergeräte aus der Abteilung für Sexualverbrechen einer Polizeistation in Buffalo, dieses beherbergte rund 250.000 Bildkopien. Ein Experte las daraufhin die, wie sich später herausstellte, empfindlichen Daten innerhalb von zwölf Stunden aus. Er nutzte dafür ein im Internet kostenlos verfügbares Tool, heißt es in weiter. Bei den ausgelesenen Dokumenten handelte es sich um Meldungen hinsichtlich häuslicher Gewalt, aber auch um eine Liste mit gesuchten Sexualverbrechern.
Gefahr
Ein anderes Gerät stammte von einem Bauunternehmen aus New York, dieses zeigte Pläne für den Bau eines Gebäudes in der Nähe von Ground Zero. Auch Sozialversicherungsnummern und Scheckkopien waren der Festplatte zu entlocken.
Empfindliche Daten
Als besonders heikel erwies sich die Auswertung der letzten Festplatte, diese entstammte dem Multifunktionsgerät eines US-Versicherungsunternehmens. Dort waren Kopien von Krankheitsdiagnosen oder -Bildern zu sehen. Auch Rezepte für Medikamente oder Blutbilder der Kunden waren den rund 300 Seiten an Informationen zu entnehmen. Dies kann gravierende Folgen für Betroffene haben, meint ein Experte der National Security Agency. Viele Leute wüssten ganz einfach nicht, dass es sich bei Kopiergeräten auch um herkömmliche Computersysteme handle.
Unbekannt
Dass die Öffentlichkeit hinsichtlich gespeicherter Daten auf Kopiergeräten nicht ausreichend informiert wurde, gesteht auch Edward McLaughlin, Chef von Sharp Imaging, ein. Dem Unternehmen zufolge wussten im Jahr 2008 in etwa 60 Prozent aller Amerikaner „nicht", dass Kopierer Bilddateien auf der Festplatte speichern würden. McLaughlin erklärte, dass das Unternehmen bereits eine Informationskampagne gestartet hätte, diese aber kaum angenommen würde. Auch andere Hersteller wie Xerox, Canon, Toshiba oder Hewlett Packard böten Sicherheitsmechanismen für Unternehmen an. Diese würden die Daten automatisiert löschen, Unternehmen hätten aber kaum Interesse daran. Immerhin, so McLauglin weiter, kostet solch ein Sicherheitsmechanismus rund 500 US-Dollar pro Gerät. (red)