Rom - Italienische Forscher geben sich so gut wie sicher, die sterblichen Überreste des Barockmalers Caravaggio (1571-1610) identifiziert zu haben. Dabei handelt es sich um Knochen, die in einer Friedhofskirche in Porto Ercole in der Toskana gefunden worden waren, teilte das Forscherteam am Mittwoch mit. Die Knochen hatten sie per DNA-Analyse und Radiokarbonmethode untersucht. Die Analysen hätten eine "85-prozentige Wahrscheinlichkeit" ergeben, dass es sich um die Überreste Caravaggios handele.

Der Maler soll im Alter von nur 39 Jahren in den sumpfigen Regionen der südlichen Toskana an Malaria gestorben sein. Es wurde vermutet, dass sich sein ungekennzeichnetes Grab auf dem kleinen Kirchenfriedhof in Porto Ercole befand. Dort waren 1956 die sterblichen Überreste aus etwa 200 Gräbern exhumiert und in der Krypta der Friedhofskirche gelagert worden. Im Rahmen des aufwändigen Projekts untersuchten die Forscher seit Dezember sämtliche in der Krypta gefundenen Knochenreste und gelangten am Ende zu dem Schluss, dass die Überreste eines Mannes im Alter zwischen 38 und 40 Jahren, der etwa 1610 verstorben war, die von Caravaggio sein müssten.

Der aus Norditalien stammende Künstler mit dem bürgerlichen Namen Michelangelo Merisi gelangte in der Kunstszene von Rom zu Ruhm, mit seinen Schatten-und-Licht-Kompositionen revolutionierte er in der Epoche des Frühbarocks die Malerei. Er musste jedoch Hals über Kopf aus der Stadt fliehen, weil er in einen Fall von Totschlag verwickelt war. (APA)