PlayStation Move erscheint am 15. September 2010

Die Kamera PlayStation Eye

Der Motion Controller

Der optionale Navigation Controller

Die optionale Pistolen-Halterung

Die optionale Ladestation. PS Move-Controller lassen sich auch über USB laden.

Am Dienstag hat Sony seinen Motion-Controller "PlayStation Move" vorgestellt und seine 3D-Initiative für PlayStation 3 offengelegt. "Move" wird ab dem 15. September erhältlich sein, 3D-Gaming wurde per Update bereits freigeschaltet. Alles Weitere lesen Sie im Überblick:

PlayStation Move: Hardware

  • PlayStation Move setzt sich aus einem "Motion Controller" (MC) und einer "PlayStation Eye"-Kamera zusammen.
  • Die "PlayStation Eye" dient zur Erfassung der Bewegungen des Spielers und des MC, sowie der Spracheingabe und Aufzeichnung von Fotos und Videos.
  • Der MC integriert einen Beschleunigungssensor, einen Lagesensor für alle drei Achsen, sowie einen magnetischen Feldsensor (wie ein Kompass), um die Bewegungen und die Ausrichtung der Hand exakt abbilden zu können. An der Spitze befindet sich ein Leuchtball, der seine Farbe beliebig ändern kann und dessen Position von der Kamera millimetergenau im Raum erfasst wird.
  • Weiters wurde der MC mit mehreren Tasten ausgestattet. Dies inkludiert einen großen Action-Button, die vier üblichen Interaktionstasten, sowie einen analogen Abzug an der Rückseite.
  • Der MC kommuniziert kabellos mit der PS3, der integrierte Akku kann über USB geladen werden.
  • Für Spiele, die die aktive Fortbewegung durch eine virtuelle Welt erfordern – etwa Shooter oder Action-Adventure – kann entweder in der Nicht-Führhand ein herkömmlicher PS3-Controller verwendet werden oder ein ergonomischerer "Navigation Controller" erworben werden.
  • Der "Navigation Controller" ist ebenfalls kabellos, wird über USB geladen und verfügt neben Interaktionstasten über eine analogen Joystick, ein digitales Steuerkreuz, sowie eine Schultertaste und einen analogen Abzug an der Rückseite.

Funktionsweise

Der MC ermittelt seine Lage, Ausrichtung und Beschleunigung mit Hilfe der drei integrierten Sensoren. Wenn man das auf ein Tennisspiel umlegt, so weiß die PS3 damit nicht nur wie schnell man schlägt, sondern erkennt auch die genaue die Haltung des Schlägers für den Schnitt und die Ausrichtung des Schlägers. Durch den Leuchtball an der Spitze des Controllers, der von der "PS Eye" mit 60 Bildern pro Sekunde registriert wird, weiß die PS3, wo sich der MC bzw. der Spieler im Raum befindet. Der virtuelle Tennisschläger kann damit auch räumlich erfasst werden. Ob man von oben, von unten, von vorne, von hinten, von rechts oder von links schlägt – all diese Informationen werden verarbeitet. Dadurch können Bewegungen erstmals 1 zu 1 und auf den Pixel präzise umgesetzt werden.

  • Die Kamera kann bis zu vier Motion Controller oder zwei MC plus zwei Navigation Controller gleichzeitig erfassen. Der Einsatz von zwei Controllern ermöglicht bei einem Schwertkampf etwa, dass mit einer Hand das Schwert und der anderen das Schild geführt werden können.
  • Im Mehrspielermodus können bis zu vier Spieler mit jeweils einem MCvor dem Fernseher spielen.

Virtual Reality

  • Das Leuchten des Balles bringt einen weiteren praktischen Nebeneffekt mit sich. So kann der Ball passend zur Szene seine Farbe wechseln. In einem Malprogramm etwa übernimmt er die ausgewählte Farbe. Das gleiche wäre natürlich auch bei einem Lichtschwertduell denkbar.
  • Der Gebrauch einer Kamera erlaubt einen weiteren Vorzug gegenüber bisherigen Motion-Controllern. So kann das gefilmte Bild des Anwenders in das Spiel eingebettet und natürlich auch der Körper in das Erlebnis mit eingebunden werden. Der Leuchtball des Controllers lässt sich dank der exakten Positionsdaten der Sensoren damit passgenau im Spiel mit den eingesetzten Objekten, wie Waffen oder Sportgeräten, überblenden. Gleichzeitig kann die Kamera auch die restlichen Körperbewegungen und -Konturen erfassen und ermöglicht somit etwa das aus Rennspielen bekannte Head-Tracking. Dreht man seinen Kopf leicht links oder rechts, um so zu sagen in die Kurve zu schauen, passt sich die Betrachtungsperspektive automatisch an.
  • Die Kamera kann auch Gesichter und Mimiken wie Lächeln erkennen. Anwender ließen sich damit automatisch identifizieren. Die vier Mikrofone der PS Eye dienen überdies zur Spracheingabe, wie sie von Handys oder PCs bekannt ist.
  • Die Verschmelzung aus Realität und Virtualität wird besonders deutlich, wenn das gesamte aufgenommene Bild der Kamera mit den Spielelementen auf dem Fernseher überblendet wird. Dieser Effekt ist auch außerhalb der Spielewelt als "Augmented Realitiy" bekannt. Bei dem Spiel "EyePet" etwa, wird ein virtuelles Haustier in den Raum des "Herrchens" projiziert.

Technische Details

  • PlayStation Move lässt sich dank des Leuchtballes auch bei schlechten Lichtverhältnissen einsetzen. Der Fernseher als Lichtquelle genügt.
  • Aus Entwickler-Sicht positiv erweise sich PS Moves geringer Leistungsaufwand. Sämtliche Berechnungen könnten von einem der sieben SPUs übernommen werden, der Arbeitsspeicherbedarf beschränke sich auf rund 3 Megabyte.

Preise und Zubehör

  • PlayStation Move wird ab dem 15. September 2010 erhältlich sein und in diversen Produktpaketen angeboten.
  • Das Bundle, bestehend aus dem Motion Controller, der PS Eye-Kamera und einer Spieledemo-Disc, wird für 59,99 Euro angeboten.
  • Der Motion Controller alleine kostet 39,99 Euro.
  • Der Navigation Controller wird um 29,99 Euro verfügbar sein wird.
  • Als Zubehör wird es von Sony zum Start um 29,99 Euro eine externe Ladestation für bis zu zwei Controller (egal ob MC oder Nav Controller) und um 14,99 Euro eine Pistolen-Halterung für den MC geben.

PlayStation Move-Spiele

Bis Ende 2010 werden insgesamt 40 PS3-Spiele PlayStation Move unterstützen. Zum Start werden es 16 sein. Darunter befinden sich zahlreiche neue Titel wie Sorcery, SingStar Dance, Heroes on the Move (Arbeitstitel), SOCOM 4 , Echochrome ii, LittleBigPlanet 2, Sports Champions, Tumble and Beat, Resident Evil: Gold Edition, Time Crisis: Razing Storm, Toy Story 3 und Tiger Woods PGA Tour 11.

Bestehende Werke wie Heavy Rain, EyePet oder LittleBigPlanet werden im Nachhinein per Update für Move fit gemacht. In Zukunft plant Sony möglichst alle Spiele auf einer Blu-ray sowohl für den herkömmlichen Controller wie für Move anzubieten. Damit sollen Hardcore-Gamer und Casual-Gamer gleichermaßen Zugang zur PS3-Spielewelt erhalten. Durch die hohe Präzision von Move können mit dem Motion Controller Spiele aus diversen Genres wie Sport, Shooter, Strategie, Adventure, Party- und Puzzle-Games gespielt werden.

3D-Gaming

Neben Move hat Sony dieses Jahr auch den Startschuss zu 3D-Filmen und 3D-Gaming auf der PS3 erteilt. Dafür wurden kürzlich ein kostenloses Update sowie einige Spieledemos herausgegeben. Zum Genuss in 3D benötigen Spieler allerdings auch einen passenden 3D-Fernseher. Wenngleich damit viele Konsumenten erst in einigen Jahren in die dritte Dimension (seien es Spiele oder Filme) abtauchen werden können, sollen Spiele künftig bereits jetzt schon 3D unterstützen.

Zu den kommenden 3D-tauglichen Titeln zählen: MLB 10 The Show, MotorStorm: Apocalypse, Killzone 3, The Sly Collection, Gran Turismo 5, Crysis 2, Mortal Kombat, Shaun White Skateboarding, Tom Clancy's Ghost Recon: Future Soldier, Tron Evolution the Video Game, NBA 2K11 und EyePet.

Wie bei Move werden die 3D-tauglichen Spiele nicht separat, sondern die entsprechenden Versionen parallel zu der normalen Ausgabe auf einer Blu-ray-Disc ausgeliefert. (Zsolt Wilhelm, derStandard.at, 17.6.2010)