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Draguignan sieht aus wie ein Auto-Schrottplatz. Hunderte Fahrzeuge wurden von der plötzlichen Flut mitgerissen und liegen beschädigt im ganzen Ort herum

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In manchen Straßen in Draguignan muss erst das Wasser abgepumt werden

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Auch in der Region Var werden die Aufräumarbeiten noch länger dauern

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Draguignan - Zwei Tage nach den heftigen Überschwemmungen im Südosten Frankreichs hat sich die Zahl der Toten auf 25 erhöht. Die Rettungsarbeiten seien abgeschlossen, möglicherweise würden bei den Aufräumarbeiten unter den Schutt- und Geröllmassen aber noch weitere Opfer gefunden, teilte der Bezirk Var am Donnerstag mit. Helfer hatten hunderte Menschen in Sicherheit gebracht.

Allein in der Stadt Draguignan im Hinterland der Mittelmeerküste bargen die Rettungskräfte seit den Überschwemmungen am Dienstag zwölf Tote, wie die Präfektur von Var in der Provence mitteilte. In der nahe gelegenen Ortschaft Trans-en-Provence starben vier Menschen. Vor allem alte Menschen kamen ums Leben.

Campingplätze geräumt

In und um die Küstenstadt Frejus wurden mindestens sieben Campingplätze geräumt, wie die Stadt mitteilte. Gut 1.200 Menschen wurden in Notunterkünfte gebracht. Auch in Argens brachten die Helfer hunderte Anrainer und Urlauber in Sicherheit.

Mehr als 1.300 Menschen in der ganzen Region hatten sich nach den Überschwemmungen am Dienstag laut Präfektur auf Hausdächer gerettet und wurden per Hubschrauber in Sicherheit gebracht. Rund hundert Menschen wurden per Boot aus den überfluteten Gebieten gebracht.

Sarkozy kommt

Regierungssprecher Luc Chatel kündigte am Donnerstag an, dass in den kommenden Tagen der Katastrophenzustand erklärt werde, was vor allem für die Abwicklung der Versicherungsschäden wichtig ist. Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy will nach der ersten Phase der Rettungsarbeiten zu Beginn der kommenden Woche in das Katastrophengebiet reisen. Der Präsident hatte den Betroffenen zuvor sein Mitgefühl ausgedrückt und die Unterstützung der Regierung zugesagt.

Die Bahnverbindung zwischen Toulon und Nizza wurde bis Freitag gesperrt. Rund 100.000 Menschen im ganzen Verwaltungsbezirk waren am Donnerstag ohne Strom. Das französische Rote Kreuz rief die Bevölkerung zu Spenden auf. Es war das schwerste Unwetter in dem Gebiet seit mehr als 170 Jahren. Im September 1992 waren bei Überschwemmungen in mehreren benachbarten beziehungsweise nahe gelegenen Bezirken im Südosten Frankreichs 46 Menschen ums Leben gekommen. (APA/AFP)