Wien - Für den Präsidenten des Verbands Österreichischer Zeitungen, Horst Pirker, ist es "unstrittig, dass Hans Dichand eine der ganz großen Verlegerpersönlichkeiten Österreichs war". Seine Lebensleistung sei auch im internationalen Vergleich "ganz außerordentlich", so Pirker. "Dichands Name ist untrennbar mit dem Erfolg von Österreichs größter Tageszeitung verbunden, aber eben auch nicht nur mit der 'Krone'", sagte der VÖZ-Präsident. "Seine publizistische Laufbahn hat Dichand bei der 'Murtaler Zeitung' begonnen, bei der 'Kleinen Zeitung' fortgesetzt, dann führte sie ihn zum 'Express' und fand schließlich bei der 'Kronen Zeitung' ihren Abschluss. Dort war Dichand Journalist, Chefredakteur, Herausgeber, Verleger und Eigentümer in einem." Damit habe er nicht nur das Antlitz dieser Zeitung, sondern auch der österreichischen Medienlandschaft und der österreichischen politischen Landschaft maßgeblich geprägt, so Pirker. Der Verlegerpräsident wolle "persönlich Respekt vor Dichands verlegerischer Leistung ausdrücken, ohne aber zu vergessen, dass es auch belastende Aspekte seines publizistischen Schaffens gegeben hat."

Wrabetz: "Einzigartiger Medienmacher"

Mit Dichand verliere Österreich einen einzigartigen Medienmacher, so ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz. Er würdigte den verstorbenen Altverleger als "Vollblutjournalist mit Sendungsbewusstsein, der immer unbeirrt seinen eigenen Weg gegangen ist und seine Standpunkte vertreten hat", so Wrabetz in einer Aussendung. Dichand habe die "Kronen Zeitung" zur auflagenstärksten Tageszeitung des Landes gemacht, "die damit für viele Österreicher zu einem unverzichtbaren Bestandteil ihres Alltages wurde."

Konrad: "Respekt vor dem Lebenswerk"

"Wir stehen mit großem Respekt vor dem Lebenswerk von Hans Dichand als Journalist und Herausgeber. Er hat mit der 'Kronen Zeitung' die weltweit einzigartige Geschichte einer Tageszeitung geschrieben", so Raiffeisen-Generalanwalt und Mediaprint-Partner Christian Konrad.

Petz: "Fixstern"

Voller Hochachtung äußerte sich auch Hermann Petz, Geschäftsführer der Tiroler Moser Holding: "Als ich vor 20 Jahren in die Verlagsbranche gewechselt bin, war Hans Dichand der Fixstern der heimischen Medienszene. Er blieb das bis jetzt."

Fellner:  "In seiner menschlichen Art immer Vorbild gewesen"

"Österreich"-Herausgeber Wolfgang Fellner streute dem Verstorbenen Rosen: "Hans Dichand ist für mich der bedeutendste Zeitungsmacher der Zweiten Republik und nicht nur in seinem verlegerischen Erfolg, sondern auch in seiner menschlichen Art immer Vorbild gewesen." Sein Mut, nach dem Streit im "Kurier", mit der "Kronen Zeitung" in wirtschaftlich schweren Zeiten eine eigene Tageszeitung aufzubauen, sei vorbildhaft gewesen, urteilte Fellner. "Auch die Art, wie er seine Zeitung als Herausgeber aktiv geleitet hat, war beispielhaft. Sein Erfolgsrezept, die Stimmungen und Meinungen seiner Leser regelrecht zu 'erspüren' und sie präzise und auflagenstark wiederzugeben, war einzigartig in der europäischen Medien-Landschaft. Mit Hans Dichand verliert Österreich einen seiner bedeutendsten Journalisten, der sehr oft auch wichtiges Korrektiv zur Linie der politischen Mehrheit war", so Fellner.

Voigt: "Großer Gründer"

Für News-Generalgeschäftsführer Oliver Voigt war Dichand "der große Gründer im österreichischen Zeitungswesen". Er habe seine Zeitung "gegen alle digitalen und technischen Neuerungen auf europaweit höchstem Auflagen- und Reichweitenniveau redaktionell geführt". (APA)