Washington - Der russische Präsident Dmitri Medwedew hat laut einem Medienbericht die zusätzlichen Sanktionen der USA und der Europäischen Union gegen den Iran kritisiert. Er sorge sich, dass die neuen Beschlüsse eher die Bevölkerung träfen als die Regierung der Islamischen Republik, sagte Medwedew dem "Wall Street Journal" in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview. Er bemängelte auch die fehlende Abstimmung. Russland habe erst in der vergangenen Woche im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen neuen Strafmaßnahmen zugestimmt. Die jetzt beschlossenen Sanktionen gehen über die Beschlüsse der Vereinten Nationen hinaus. "Dazu haben wir uns nicht bereiterklärt, als wir eine gemeinsame Lösung bei den Vereinten Nationen diskutierten."

Trotz der Kritik an den neuen Maßnahmen zeigte sich der russische Präsident besorgt über ein mögliches iranisches Atomprogramm. Wenn der Iran eine Atombombe entwickle, könnten ihm andere Länder im Nahen Osten und Nordafrika folgen. (Reuters)