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Faisal Shahzad.

Foto: AP Photo/Elizabeth Williams

New York -  Knapp zwei Monate nach dem versuchten Anschlag am New Yorker Times Square hat sich der mutmaßliche Attentäter in allen Anklagepunkten für schuldig bekannt. Er sei "100 Mal schuldig", sagte Faisal Shahzad am Montag vor einem New Yorker Bundesgericht und drohte mit weiteren Anschlägen gegen die USA. Shahzad ist in zehn Punkten angeklagt, unter anderem wegen Terrorismus und des versuchten Einsatzes einer Massenvernichtungswaffe.

Dem 30-jährigen US-Bürger pakistanischer Herkunft wird vorgeworfen, am Abend des 1. Mai versucht zu haben, am Times Square im Zentrum New Yorks eine selbst gebaute Bombe zur Explosion zu bringen. Der in einem Auto versteckte Sprengsatz wurde aber rechtzeitig entdeckt. Ein Straßenverkäufer alarmierte die Polizei, nachdem er aus dem Fahrzeug Rauch steigen sah. Shahzad wurde zwei Tage später nach einer Großfahndung in New York in einem startbereiten Linienflugzeug mit Ziel Dubai festgenommen.

"100 Mal schuldig"

"Ich plädiere auf 100 Mal schuldig", sagte Shahzad vor Gericht. "Denn solange die USA sich nicht aus Afghanistan und dem Irak zurückziehen, solange sie nicht aufhören, Somalia, Pakistan und den Jemen mit Drohnen zu bombardieren und muslimische Länder zu attackieren, werden wir die USA angreifen."

Auf die Frage der Richterin Miriam Cedarbaum, warum er unschuldige US-Bürger habe töten wollen, antwortete er ohne ein Zeichen der Reue: "Sie greifen mit ihren Drohnen Kinder in Afghanistan an. Was ich getan habe ist meiner Ansicht nach kein Verbrechen. Ich weiß, dass es gegen die Gesetze der Vereinigten Staaten verstößt, aber mich interessieren die Gesetze der Vereinigten Staaten nicht."

"Niemand hat mir geholfen"

Eigenen Angaben zufolge wurde Shahzad 40 Tage lang in der pakistanischen Unruheregion Waziristan, einer Hochburg der Taliban und des Terrornetzwerks Al-Kaida, im Umgang mit Sprengstoff ausgebildet. Vor Gericht bezeichnete er sich als Einzeltäter. Er habe den Anschlag allein geplant und ausgeführt. "Niemand hat mir geholfen." Die Anklage geht hingegen davon aus, dass Shahzad von einem unbekannten Komplizen in Pakistan zwei Zahlungen über 12.000 Dollar (9.684 Euro) erhielt, mit denen er sich in den USA eine Pistole und den Wagen kaufte, in dem er seine Bombe platzierte.

Shahzad wurde als Sohn eines Offiziers der Luftwaffe in Pakistan geboren, er kam mit 18 Jahren zum Studium in die USA. Später wurde er eingebürgert. Er arbeitete sechs Jahre lang in der Buchhaltung und in der Finanzabteilung eines US-Kosmetikunternehmens.

Bei einer Verurteilung droht ihm lebenslange Haft. Nach US-Recht könnte das Strafmaß aufgrund seines Schuldeingeständnisses jedoch gekürzt werden. Die Staatsanwaltschaft betonte, es habe keine Absprache mit Shahzad über ein Geständnis gegeben. Wegen des Schuldeingeständnisses ist ein weiterer Prozess überflüssig. Ein Urteil wird für den 5. Oktober erwartet. (APA/AFP)