Aurora/Wien - Der kanadische Autozulieferer Magna International gibt dem Druck der kanadischen Aufsichtsbehörden nach und veröffentlicht bisher geheim gehaltene Bewertungsgutachten zur geplanten Transaktion ("Project Raven"), die unter anderem die Abschaffung der Zwei-Klassen-Aktienstruktur zum Ziele hat. Im Zuge der Transaktion, die auf der anstehenden außerordentlichen Hauptversammlung am 28. Juni beschlossen werden soll, wird Frank Stronach voraussichtlich seine dominierende Aktionärsrolle bei Magna International verlieren, würde aber nicht als Vorsitzender zurücktreten. Gleichzeitig will sich der 78-jährige Konzerngründer stärker in einem neuen Magna-Joint Venture für Elektrofahrzeuge engagieren.

Die Veröffentlichung der beiden Bewertungsgutachten erfolgt in Reaktion auf die Vorladung von Magna durch die Ontario Securities Commission (OSC) zu einer Anhörung, die für 23. Juni angesetzt ist. Konkret geht es um eine von CIBC World Markets Inc. vorbereitete Präsentation für das Special Committee des Board of Directors und eine Studie von PricewaterhouseCoopers (PwC) über den Verkehrswert des Fahrzeugelektrifizierungsgeschäftes von Magna, die hinsichtlich sensibler Informationen überarbeitet wurde.

Die ergänzenden Informationen sind unter anderem über die Magna-Homepage abrufbar und werden auf Anforderung auch an Aktionäre versandt.

Die PwC-Experten kommen in ihrer Analyse zum Ergebnis, dass der faire Marktwert des Magna E-Car-Business per 31. März zwischen 65 und 85 Mio. Dollar (52,6 und 68,8 Mio. Euro) liegt. Der CIBC-Report untersucht die aktuelle Aktionärsstruktur von Magna und die möglichen Auswirkungen der geplanten Zusammenlegung der beiden Aktienkategorien. In einem Update wird zudem noch die Reaktion der Finanzmärkte bzw. der Magna-Aktie auf die Veröffentlichung des Projektes analysiert.(APA)