Nachricht von der Exekution

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Im US-Bundesstaat Utah wurde in der Nacht auf Freitag der verurteilte Mörder Ronnie Lee Gardner per Erschießungskommando hingerichtet. Diese sehr altmodisch anmutende Form der Todesstrafe, die eigentlich im 18. Jahrhundert üblich war, fand ihr Pendent in einer sehr modernen Art und Weise, die Hinrichtung zu verkünden. Denn Generalstaatsanwalt Mark Shurtleff griff kurz nach Mitternacht zu seinem iPhone und gab laut BBC-Bericht bekannt, soeben den Erschießungsbefehl erteilt zu haben.

"Ich habe gerade den Corrections Director dazu angewiesen, mit der Exekution von Gardner fortzufahren. Möge Gott ihm die Gnade schenken, die er seinen Opfern verwehrte", so der Tweet von Shurtleff. Der Staatsanwalt zählt immerhin stolze 7.000 Follower auf Twitter, die den Tweet direkt in ihre Timeline geliefert bekamen. Aufgrund der beliebten Re-Tweets erreichte der wenig rühmliche Beitrag jedoch weitaus mehr Menschen.

Propaganda für die Hinrichtung

Doch Shurtleff verfasste nicht nur den einen Tweet zu der Hinrichtung. Insgesamt schrieb er drei Meldungen, die mit der Erschießung zu tun hatten. Vor dem genannten Tweet verkündete er schon, dass er an diesem Abend die Hinrichtung absegnen werde. Utah werde die äußerste Macht einsetzen und eine Killer hinrichten, hieß es in dem Posting. Nachdem eigentlichen Tweet zum Schießbefehl legte Shurtleff nochmals nach und machte auch gleich Werbung für eine anstehende Pressekonferenz, die per Live-Stream auf der Website der Staatsanwaltschaft übertragen wurde.

An sich machte der Generalstaatsanwalt nichts Ungewöhnliches. Viele Politiker und Nachrichtenorganisationen berichten heute live von aktuellen Geschehnissen auf Twitter. Dass seine Tweets eine Hinrichtung zum Thema hatten, erzeugte jedoch einen schlechten Beigeschmack für viele Nutzer, die auf die Tweets stießen. (pte)