Beirut - Die libanesische Regierung hat einen weiteren Hilfstransport pro-palästinensischer Solidaritätsaktivisten für den Gazastreifen auf dem Seeweg genehmigt. Wie Verkehrsminister Ghazi Aridi am Montag in einem Fernsehinterview in Beirut erklärte, wurde der Antrag einer Schiffsbesatzung mit Hilfsgütern für den Gazastreifen bewilligt, den Hafen von Tripoli in Richtung Zypern zu verlassen. Von dort aus könnte die Gruppe dann Kurs auf das unter israelischer Seeblockade stehende palästinensische Gebiet nehmen. Für eine direkte Fahrt gab es keine Erlaubnis, weil sich der Libanon offiziell mit Israel im Kriegszustand befindet.

"Gefährliche Konfrontation"

30 Libanesinnen und 20 weitere internationale Aktivistinnen wollen an Bord des Schiffes "Mariam" mit Hilfsgütern nach Gaza fahren. Der israelische Verteidigungsminister Ehud Barak hatte erklärt, seine Land würde die libanesische Regierung für jegliche "gefährliche Konfrontation" zur Verantwortung ziehen. "Schiffe aus dem Iran und dem Libanon sind eine feindliche Aktivität eines feindlichen Staates und nicht mehr nur eine Provokation wie bei der anderen Flotte", hatte Außenminister Avigdor Lieberman erklärt.

Vor "fürchterlichen Konsequenzen" hatte Ägyptens Premierminister Ahmed Nazif Israel für den Fall eines militärischen Angriffs auf das libanesische Schiff gewarnt. Sollte es zu einer Wiederholung der blutigen Kommandoaktion gegen das türkische Schiff "Mavi Marmara" kommen, in deren Verlauf israelische Soldaten Ende Mai in internationalen Gewässern neun Türken erschossen hatten, wären die Auswirkungen für Israel "fürchterlich", betonte Nazif vergangene Woche während eines Libanon-Besuches auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Ministerpräsident Saad Hariri in Beirut. (APA/apn)