Unter den europäischen Staaten bleibt die ehemalige Kolonialmacht Portugal das wichtigste Geberland für Kap Verde - mit zuletzt durchschnittlich 59 Millionen US-Dollar (47,6 Mio Euro) öffentlicher Entwicklungshilfe (ODA) pro Jahr (2008). Wichtige europäische Geber sind neben der EU außerdem Spanien und Luxemburg.

Seit 1986 war Kap Verde Schwerpunktland der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit. Wien, das die bilaterale Hilfe nun einstellt und zum Abschluss zu einer Journalistenreise einlud, hat 2008 noch rund 1,92 Millionen Euro ODA für das Land zur Verfügung gestellt, insgesamt beliefen sich die öffentlichen Entwicklungshilfeleistungen aus Österreich zwischen 1995 und 2008 auf 39,22 Mio. Euro.

Die Leistungen der Austrian Development Agency (ADA), die Projekte vor Ort durchführt, betrugen davon 29,23 Millionen Euro und konzentrierten sich auf die Insel Santiago. Österreich unterstützte die Behörden etwa bei der Dezentralisierung und der Regionalentwicklung sowie bei der Wasserbewirtschaftung.

Weiters engagierte sich Österreich beim Ausbau erneuerbarer Energien - etwa von Windfarmen, die mit einer Kapazität von 28 MW zwölf Prozent des Energiebedarfs des Landes decken und so die Abhängigkeit Kap Verdes von importiertem Diesel verringern sollen.

Es gibt zwei Städtepartnerschaften zwischen Kap Verde und Österreich: Deutsch-Wagram ist seit 20 Jahren Partner der Stadt Calheta de São Miguel, Leibnitz seit 27 Jahren von Pedra Badejo. Beide Städte befinden sich auf der Insel Santiago. (red/DER STANDARD, Printausgabe, 22.6.2010)