Es ist bislang mit Abstand das erfolgreichste Android-Smartphone - das Motorola Droid / Milestone wird von mehr als einem Drittel aller NutzerInnen von Googles Smartphone-Plattform eingesetzt, eine Zahl mit der man deutlich vor der Konkurrenz liegt. Seit einigen Tagen verdichten sich nun nach und nach die Informationen zum direkten Nachfolger, dem Droid 2. Bei AndroidandMe hat man das Gerät nun auch erstmals in die Hände bekommen und einigen Tests unterzogen, die durchaus interessante Ergebnisse zutage fördern.
Speed-Bump
So hat sich zwar rein äußerlich an dem Gerät nur wenig geändert, an den inneren Werten des Droid hat man hingegen deutlich geschraubt. Statt der bisher eingesetzten, mit 550 MHz getakteten, OMAP3430-CPU von Texas Instruments, kommt hier nun ein vom selben Hersteller gelieferter 1GHz-OMAP3630-Prozessor zum Einsatz. Eine Änderung, die einen massiven Performanceschub für das Droid 2 zur Folge hat: Mit einem Wert von 1199 Punkten erweist es sich im Quadrant-Benchmark als das schnellste bislang mit Android 2.1 getestete Smartphone. Zum Vergleich: Das Original-Droid erzielt hier einen Wert von 373 Punkten, das Nexus One mit 1-GHz-Snapdragon-CPU kommt unter Android 2.1 auf ca. 500 Punkte, lediglich mit dem Softwareupdate auf Android 2.2 gewinnt Googles eigenes Smartphone dann noch erheblich an Geschwindigkeit und legt auf 1.489 Punkte zu.
Software
Ein Geschwindigkeitsschub der dem Droid 2 aber offenbar ebenfalls noch bevorsteht, laut inoffiziellen Aussagen von Motorola-MitarbeiterInnen soll das Smartphone wahrscheinlich bereits mit Android 2.2 auf den Markt kommen - wie sein Vorgänger übrigens ohne jegliche Anpassungen der Oberfläche, wie sie die Hersteller sonst gerne vornehmen. Die deutlich gesteigerte Performance gegen über dem Original-Droid ist übrigens noch einem zweiten Faktor zu verdanken, mit 512 MByte hat man den Arbeitsspeicher des Geräts verdoppelt. Nicht ganz so stark macht sich der Geschwindigkeitsschub bei grafikintensiven Aufgaben bemerkbar, dies liegt daran, dass das Droid 2 weiterhin den selben Grafikkern - einen PowerVR SGX530 - wie sein Vorgänger benutzt. Die neue CPU sollte neben dem Speed-Zuwachs dafür noch einen zweiten positiven Effekt haben: Dass der OMAP3630 im kleineren 45nm-Prozess gefertigt ist, sollte sich positiv auf die Akku-Laufzeit auswirken, auch die Hitzeentwicklung wird reduziert.
Die restlichen Eckdaten des Droid 2 scheinen hingegen weitgehend unverändert, dazu gehört die 5-Megapixel-Kamera ebenso wie der 3,7-Zoll LCD-Touchschreen mit einer Auflösung von 854x480 Pixel. Am Äußeren des Geräts hat man ebenfalls nur Detailanpassungen vorgenommen, dabei wurden vor allem die Kanten etwas abgerundet. Umgestaltet wurde zudem die Hardwaretastatur, das D-Pad vom Droid 1 wurde entfernt, den solcherart gewonnenen Platz nutzt man einerseits für neue Elemente - etwa Pfeiltasten oder einem eigenem Key zum Aufruf der Sprachsteuerung - aber auch dazu, die bestehenden Tasten etwas breiter zu machen.
Vergleiche
Die Innereien des Droid 2 sind übrigens deckungsgleich mit dem Droid X, Motorolas zweitem vor der offiziellen Präsentation stehenden, neuen Android-Smartpone. Neben dem mit 4,3 Zoll deutlich größeren Touchscreen bringt das Droid X aber noch einige Hardwareupgrades, die dem Droid 2 ebenfalls recht gut zu Gesicht gestanden wären. So gibt es beim ohne Hardwaretastatur auskommenden Droid X etwa eine 8 Megapixel-Kamera mit der sich auch Video-Aufnahmen in 720p vornehmen lassen, zudem kommt es mit einem Micro-HDMI-Ausgang. (apo, derStandard.at, 22.06.10)