Kein übles Wort. Aufgefallen ist es mir im Reiseteil der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (9.6.2010), wo in einem Bericht über die eher suboptimale kulinarische und sonstige Versorgung der Touristen auf Kuba folgendes zu lesen war: "Wie demotivierend der Zugriff des Staates ohnehin schon ist, lässt sich in den All-inclusive-Hotels besichtigen, in denen die Privilegierten unter dem kubanischen Tourismuspersonal zur Rundumbespaßung der Ausländer aufgerufen sind - mit erdrückenden Dienstzeiten, stundenlangen Anreisen und einem entsprechend eingefrorenen Dauergrinsen im ansonsten ausdruckslosen Gesicht." "Bespaßen" bedeutet also offenkundig so viel wie: Andere Leute, vor allem Kunden, durch eine mehr oder minder aufdringliche Zwangsbeglückung mit Scherzen, Witzen und Späßen in einen Zustand der Heiterkeit versetzen (sofern sich überhaupt dieser Effekt einstellt und nicht gar der gegenteilige).

Die Rundumbespaßung ist logischerweise die verschärfte Variante der einfachen Bespaßung und daher bei bespaßungsresistenten oder gar bespaßungsrenitenten Zeitgenossen besonders gefürchtet. Ein paar weitere, aus dem Internetz gefischte Beispiel für Anwendungsgebiete der Rundumbespaßung: "Heute ist Fußball ein Event, ebenso komfortabel wie ein Theaterbesuch. Die Arenen bieten Service vom ergonomischen Schalensitz, einem kulinarischen Breitbandspektrum bis hin zur Kinderbetreuung. Die Spiele sind eingebettet in ein Unterhaltungskonzept mit Rundumbespaßung." (Die Welt). "So richtig aufs Fernsehen schimpfen zumindest hier aber doch diejenigen, die sich von ihm eine Rundumbespaßung versprechen." "Wer Urlaub ohne Rundumbespaßung machen möchte, ist in diesem Hotel gerade richtig." "Hat irgendjemand Tipps? Auf lautstarke Rundumbespaßung und ein 10 km langes Essensbuffet lege ich eher wenig Wert.".

So weit, so gut. Sollten einige der verehrten Leser ein paar spaßige Assoziationen zum Thema Rundumbespaßung in petto haben, so ersuche ich sie freundlich, diese zur allgemeinen Erheiterung zu posten.