Bild nicht mehr verfügbar.

Bis zum Frühherbst 2012 soll in der Gemeinde ein Gebäudekomplex entstehen, in dem bis zu 220 Schubhäftlinge Platz finden sollen.

Foto: APA

Die neuen Wohneinheiten in Vordernberg sollen jeweils 20 Schubhäftlinge beherbergen.

Foto: BMI

Von der Umwelt abgetrennt wird das Schubhaftzentrum nach vorne hin durch das Verwaltungsgebäude und nach hinten durch einen Zaun.

Foto: BMI

Vordernberg/Wien - Laut Innenministerium soll in dem um rund 20 Millionen Euro zu errichtenden Schubhaftzentrum für 220 Personen "die Achtung der Menschenwürde" im Mittelpunkt stehen. Zudem, so Innenministerin Maria Fekter (ÖVP) bei der Planpräsentation am Dienstag, habe sich auch der Menschenrechtsbeirat zum Siegerprojekt der SUE-Architekten aus Wien, das bis Frühherbst 2012 in der steirischen Gemeinde Vordernberg steinerne Realität werden soll, „sehr wohlwollend" geäußert.

"Wir werden das neue Projekt jetzt erst begutachten. Aber beim Vorläuferprojekt in Leoben waren wir voll involviert - und stimmten zu", erläuterte hingegen Menschenrechtsbeiratsvorsitzender Gerhart Wielinger im Standard-Gespräch. In Leoben hatte sich zuletzt der Bürgermeister dem Plan entgegengestellt, einen nach außen abgesperrten, nach innen in offenem Vollzug betriebenen Gebäudekomplex zu errichten, in dem "Fremde" vor ihrer Abschiebung inhaftiert werden sollen.

In Vordernberg lobte Ortschef Walter Hubner (SP) die mit dem Schubhaftzentrum verbundene "Jahrhundertchance" für seinen Ort: Es würden 117 Arbeitsplätze entstehen. Bei der Asylkoordination wiederum kritisierte Anny Knapp die Gefängnisähnlichkeit des Baus: "Überwachungssysteme innen und außen, Besuche nur hinter Glasscheiben". (bri/DER STANDARD, Printausgabe, 23. Juni 2010)