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"Es gibt bekannte Spyware-Apps im Android-Marktplatz. Das ist ein wachsendes Problem"

Foto: REUTERS/Stefan Wermuth

Rund 20 Prozent der gut 48.000 angebotenen Applikationen im Android-Marktplatz greifen auf sensible Nutzerdaten zu, berichtet die Sicherheitsfirma SMobile Systems in einer aktuellen Studie (PDF). Darunter würden einige Programme sich auch als Spionagesoftware entpuppen, die persönliche Informationen aus Emails, Kurzmitteilungen, Telefonanrufen und Ortungsdiensten auslesen.

Das Handys telefoniert selbständig

Dass jede fünfte App Zugriff auf persönliche Daten hat, bedeutet allerdings nicht, dass sie diese Informationen auch ausspioniert. So müssen alternative Email- oder SMS-Programme unweigerlich auf diese Inhalte zugreifen können, um ihre Aufgabe erfüllen zu können. Weit beunruhigender als das potenzielle Aushorchen von privaten Daten ist jedoch der Umstand, dass manche Programme Handy-Nutzer in Kostenfallen stürzen können. Denn aus der Analyse geht auch hervor, dass 5 Prozent der verfügbaren Apps in der Lage sind, Anrufe zu jeder Art von Nummer (auch Mehrwertnummern) zu tätigen. 2 Prozent der untersuchten Anwendungen erlauben ohne Zutun des Handynutzers die Versendung von SMS-Nachrichten an kostenpflichtige Premiumdienste.

Wachsendes Problem

Auch in diesem Fall muss nicht zwangsläufig von Böswilligkeit ausgegangen werden. Doch gäbe es der Studie nach sehrwohl Schadprogramme, die den Zugriff auf Kommunikationsfunktionen missbrauchen. Laut Dan Hoffman, CTO von SMobile Systems würden Smartphone-Anwender zunehmend mit Spyware konfrontiert. "Es gibt bekannte Spyware-Apps im Android-Marktplatz. Das ist ein wachsendes Problem", so Hoffman gegenüber dem Branchenportal Cnet. Unangenehm für Anwender sei, dass es nicht immer leicht falle festzustellen, ob eine heruntergeladene Applikation von einem vertrauenswürdigen Hersteller stammt. Zahlreiche Anbieter nutzen Pseudonyme oder geben erst gar keine Verweise zu einer Firmen-Webseite an.

Schutz

Welche Dienste eine App beansprucht, wird in den Nutzungsbedingungen und vor der Installation aufgelistet. Um vor Spyware und anderer Schadsoftware geschützt zu sein, bieten Sicherheitsfirmen auch für mobile Endgeräte entsprechende Security-Software an. Allgemein gilt die Empfehlung, nur Programme von Herstellern herunterzuladen, die seriöse Angaben zu ihrem Unternehmen machen. Eine weitere Hilfestellung bieten die User-Bewertungen von Anwendungen. Hier zeigt sich, wie vielen Nutzern die gewünschte App bereits gefallen hat oder nicht. (zw)