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Der Verkauf der Kärntner Hypo an die BayernLB im Jahr 2007 ausgestellt sei laut Sonderprüferin Linner unter Zeitdruck abgewickelt worden.

Foto: Reuters/Herwig Prammer

Klagenfurt - Ein schlechtes Zeugnis hat die Sonderprüferin Corinna Linner im U-Auschuss des Kärntner Landtages dem Prozess des Verkaufes der Kärntner Hypo Group Alpe Adria (HGAA) an die BayernLB im Jahr 2007 ausgestellt. Er sei unter Zeitdruck abgewickelt worden, die Due Diligence Prüfung zur Abschätzung der Risiken sei mangelhaft gewesen, der Kaufvertrag nicht professionell aufgesetzt worden, erklärte sie.

Den Zeitdruck habe die Verkäuferin ausgeübt, das ziehe sich durch alle Unterlagen und Protokolle, sagte Linner, die im Auftrag des damaligen Verwaltungsratsvorsitzenden der BayernLB, Finanzminister Georg Fahrenschon, im Jahr 2009 einen Bericht zur Neuausrichtung der Bank erstellt hatte. Im Zuge dessen habe sie sich auch mit dem Anteilserwerb auseinandergesetzt, sagte sie.

Der Zeitdruck habe sie erstaunt, meinte Linner. "Wenn ich eine gute Ware habe, brauche ich keinen Zeitdruck aufzubauen", erklärte sie. So sei die Zeit für die Due Diligence Prüfung für ein derartiges Konglomerat mit Unternehmen in vielen Ländern zu kurz gewesen. "Die Risiken waren vor der Vertragsunterzeichnung bekannt", so die Prüferin. Daher sei der Vertrag aus ihrer Sicht "verwunderlich und entspricht nicht meinem professionellen Ansatz". Die BayernLB hätte Klauseln für den Fall des Schlagendwerdens der Risiken einbauen müssen.

Aber auch die Verkäuferin entließ Linner nicht aus der Pflicht. "Wenn ihr Risiken über die Due Diligence Prüfung hinaus bekannt waren, hätte sie diese bekanntgeben müssen. Alles andere ist Täuschung", sagte sie. Außerdem sei die Verkäuferin verpflichtet, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um solche Risiken aufzudecken. (APA)