Wien - Auch 2010 werden Herr und Frau Österreicher auf den traditionellen Trip in die Sonne nicht verzichten. Das Urlaubsbudget verringert sich zwar leicht, aber nicht auf Kosten der Qualität, sondern der Reisetage. "In Österreich gibt es keine Krise" konstatierte Europ Assistance-Geschäftsführer Jean-François Diet. Das Gesamturlaubsbudget pro Haushalt liegt mit rund 2.278 Euro deutlich über dem europäischen Durchschnitt von 2.083.
Pauschalreisen immer beliebter
Vorsichtiges Aufatmen bei den heimischen Reiseveranstaltern: Laut einer aktuellen Studie der Notfall- und Serviceorganisation Europ Assistance in sieben europäischen Ländern wird in Österreich mit rund 40 Prozent weiterhin am häufigsten ein zweiwöchiger Sommerurlaub gebucht. Im Ranking der Urlaubsbudgets fällt Österreich zwar vom ersten auf den dritten Platz, man verreist aber lieber kürzer, als an der Qualität zu sparen. Als wichtigster Faktor bei der Wahl des Reiseziels erweist sich der Themenkomplex Infrastruktur. Pauschalangebote erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Gebucht werden diese immer öfter im Internet; Reisebüros verlieren weiterhin an Bedeutung.
Das Europ Assistance-Urlaubsbarometer zeigt seit zehn Jahren aktuelle Tendenzen im europäischen Reiseverhalten auf. Ein Bevölkerungsquerschnitt über 18 Jahre wurde in Österreich, Deutschland, England, Frankreich, Belgien, Italien und Spanien über Urlaubspläne und Reisegewohnheiten befragt. Eine Erkenntnis: Zwei Drittel aller Europäer planen im Sommer 2010 einen Urlaub; rund 2.083 Euro werden veranschlagt. Deutschland fällt mit einem Minus von knapp 200 Euro oder neun Prozent-Punkten deutlich unter die 2.000 Euro-Marke.
Nur 18 Prozent der Österreicher gaben an, dass die Finanzkrise einen starken Einfluss auf das Urlaubsbudget habe - so wenig wie in keinem anderen Vergleichsland. Im Vergleich: 65 Prozent der Italiener bejahten diese Frage. Bezüglich der Wahl von Europa als bevorzugte Destination für den Sommerurlaub 2010 liegen die heimischen Befragten mit 87 Prozent im Vergleich klar an der Spitze. 34 Prozent wollen die schönste Zeit des Jahres zudem in der Heimat verbringen. Der Trend zum Urlaub in den eigenen vier Wänden geht in Europa weiterhin zurück und liegt heuer bei elf Prozent.
Lag 2009 das Budget mit 46 Prozent als bestimmender Faktor der Europäer bei der Wahl der Urlaubsdestination ganz vorne, sank der Wert heuer auf 39 Prozent. Jetzt bestimmt wieder das Klima den Urlaubsort (mit 41 Prozent). Für die Österreicher stehen die Qualität der touristischen Infrastruktur (49 Prozent), gefolgt von Klima und dem Terrorrisiko (je 45 Prozent); und gesundheitlichen Risiken (43 Prozent) im Mittelpunkt. Die Kostenfrage haben nur 37 Prozent im Fokus. (APA)