Als Angstbeißer wurden ursprünglich Hunde bezeichnet, die nicht über genügend innere Stabilität verfügen und ohne Anlass plötzlich losschnappen.

Das offizielle Österreich kann getrost als Angstbeißer-Staat bezeichnet werden, wenn es nun mit stupender Sturheit eine voll integrierte 18-Jährige und ihre Familie in ihre "Heimat" Kosovo zurückzwingt. Die ganze Bürokraten-Prosa rundherum mit "unverzüglich" und "werden Sie aufgefordert" gleicht der Imponierhaltung eines verängstigten Köters, der sich größer machen will, als er ist.

Derselbe Staat, der vor 20 Jahren iranische Kurdenmörder unbehelligt ausreisen ließ, der heute den Schwanz einzieht, wenn es um politische Auftragsmorde mit tschetschenischem Hintergrund geht, der kracht mit der vollen Härte auf ein paar wehrlose Flüchtlinge nieder.

1,4 Millionen Menschen in diesem Land haben "Migrationshintergrund" . Der weitaus größte Teil kommt aus Südosteuropa wie die Zogajs oder aus der Türkei. Diese Realität hat unser Staat jahrzehntelang verdrängt, dann ist er vom "Ausländer, Ausländer!" -Gekläff der FPÖ und der Krawallmedien aufgeschreckt worden und begann hysterisch um sich zu beißen.

Dieser Angstbeißer-Staat ist auch dumm. Arigona Zogaj wollte Krankenschwesterschülerin werden. Dieser Staat bringt sich um eine dringend benötigte Fachkraft.  (Hans Rauscher, DER STANDARD Printausgabe 24.6.2010)