Athen -  Hunderte Touristen saßen am Mittwoch in der Stadt Piräus in Griechenland fest, nachdem Hafenarbeiter und Seeleute aus Protest gegen den rigiden Sparkurs der Regierung das Auslaufen der Fähren zu den Urlaubsinseln der Ägäis verhindert hatten. Ob die Reisenden eine Entschädigung erhalten, ist noch unklar.

Die Atmosphäre in Piräus war gespannt, es kam zu Streitereien und Handgemengen zwischen Passagieren und Arbeitern. Hunderte von Touristen waren zum Fährhafen gekommen, nachdem ein Gericht den Streik am Dienstagabend für unrechtmäßig erklärt hatte. Die Fährunternehmen hatten nach dem Urteil angekündigt, ihre Fahrpläne wie gewohnt wieder aufnehmen zu wollen.

"Wir können nicht nach Santorin fahren und haben schon das Hotel gebucht. Wenn wir die Fähre nicht nehmen können, verlieren wir eine Menge Geld", klagte eine spanische Touristin. Die Dänin Lena Jensen sagte, sie habe zusammen mit ihren beiden Kindern drei Stunden lang vergeblich auf eine Überfahrt nach Leros gewartet: "Ich weiß nicht, wo wir übernachten sollen."

Entschädigungen nicht sicher

Um Stornierungen zu vermeiden, versprach Tourismusminister Pavlos Geroulanos am Montag Touristen für streikbedingte Ausfälle im Reiseverkehr und alle etwaigen entstandenen Kosten zu entschädigen. Sein Ministerium konnte am Mittwoch aber trotz mehrfacher Rückfragen nicht sagen, ob die wegen des Fährstreiks gestrandeten Touristen ihre Hotelkosten erstattet bekommen.(APA)