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Hosni Mubarak mit Syriens Präsident Assad

Foto: Reuters

Kairo - Ägypten befürwortet den Rückzug der amerikanischen und britischen Besatzungstruppen aus dem Irak und Unterstützung für das irakische Volk. Dies erklärte am Sonntag der ägyptische Informationsminister Safwat el Sharif in Damaskus nach einem Gespräch zwischen dem ägyptischen Staatspräsidenten Hosni Mubarak und seinem syrischen Kollegen Bashar el Assad.

Die beiden Staatsoberhäupter hätten auch die Ergebnisse der Konferenz der Außenminister Syriens, Ägyptens, Kuwaits, Saudiarabiens, Jordaniens, Bahrains, Irans und der Türkei in Riad besprochen, sagte er. Am Samstag hatten die Minister einen baldigen Rückzug der alliierten Streitkräfte aus dem Irak und eine zentrale Rolle der Vereinten Nationen bei der Bildung einer neuen Regierung in Bagdad gefordert.

Gespannte Beziehungen

Beim Treffen zwischen Mubarak und Assad wurden nach Medienberichten auch die angespannten Beziehungen zwischen Washington und Damaskus angesprochen. Mubarak und seine Delegation flogen anschließend nach Bahrain weiter.

Spaniens Ministerpräsident José Maria Aznar reist in dieser Woche zu Gesprächen über die Nachkriegsordnung im Irak nach Frankreich und Großbritannien. Dabei will Aznar auch versuchen, im Nahost-Konflikt zu vermitteln.

Auch Syrien für Ende der Besatzung

Die Präsidenten seien sich bei ihrem Treffen in Damaskus einig in der Forderung nach einem Ende der US-Besatzung im Irak gewesen, meldete die staatliche Nachrichtenagentur SANA am Sonntag. Die künftige irakische Regierung müsse das gesamte irakische Volk repräsentieren. Demnach stimmten Mubarak und Assad auch darin überein, dass die territoriale Integrität, die Unabhängigkeit und die Souveränität Irak bewahrt werden müssten. Die Staatschefs berieten den Angaben zufolge auch über den Nahost-Konflikt.

Assad kam auch mit zwei US-Kongressabgeordneten zusammen. Der syrische Präsident traf den Republikaner Darell Issa und den Demokraten Nick Rahall zu einem Gespräch, wie von US-Diplomaten verlautete. Themen seien die Wiederbelebung des Friedensprozesses im Nahen Osten sowie die bilateralen Beziehungen gewesen. Vor wenigen Tagen wurde im US-Kongress ein Gesetzentwurf eingebracht, der wirtschaftliche und politische Sanktionen gegen Syrien vorsieht. Damit soll dem Text zufolge Damaskus gezwungen werden, "die Besetzung Libanons und die Unterstützung für den Terrorismus zu beenden" sowie seine Massenvernichtungswaffen aufzugeben.

Der demokratische US-Senator Joseph Lieberman, einer der Kandidaten für die US-Präsidentschaft 2004, sprach sich indes für ein Ultimatum an Syrien aus. Damaskus solle eine bestimmte Frist gesetzt werden, innerhalb derer es Mitglieder der irakischen Führung ausweisen oder ausliefern müsse, sagte Lieberman im US-Fernsehsender CBS. (APA/dpa)