Washington/New York - US-Truppen haben nach eigenen Angaben in Nordirak ein riesiges Waffenversteck entdeckt. Spezialeinheiten hätten das Lager im Süden der Ölstadt Kirkuk ausfindig gemacht, sagte Generalstabschef Myers in Washington. In dem aus aus 40 Bunkern bestehenden Versteck seien verschiedene Sorten Raketen, Artilleriegranaten, Munition und Waffen gelagert. Auch etwa 50 Boden-Luft-Raketen vom Typ Sa-7 seien gefunden worden.

Irakische Soldaten hatten sich heftige Kämpfe mit US-Truppen und kurdischen Peschmerga um die Kontrolle von Kirkuk geliefert, bis die Stadt rund drei Wochen nach Kriegsbeginn von den US-geführten Streitkräften eingenommen wurde.

Blix für Rückkehr der Waffeninspektoren p>

Der Leiter der UNO-Waffeninspektoren, Hans Blix, sprach sich am Montag noch einmal für die baldige Rückkehr der UNO-Experten in den Irak aus. Sie sollten dort etwaige Funde von Massenvernichtungswaffen von unabhängiger Seite bestätigen. Unterstützung erhielt er dabei von Russland, dass die UNO-Inspektoren aufrief, ihre Suche nach Massenvernichtungswaffen im Irak fortzusetzen und zu beenden. Die USA, die den Irak derzeit mit Großbritannien besetzt halten, sehen allerdings im Moment keine Rolle für die UNO-Inspektoren.

Blix wollte den Sicherheitsrat am Dienstag darüber informieren, dass seine vor dem Krieg abberufenen Mitarbeiter bereit sind, ihre Arbeit wieder aufzunehmen. Der sich abzeichnende Streit zwischen den USA und anderen Sicherheitsratsmitgliedern bezieht sich aber nicht nur auf die Rolle der UNO und der Waffeninspektoren im Irak, sondern auch auf die gegen den Irak verhängten Sanktionen. In den Resolutionen ist festgehalten, dass sie erst aufgehoben werden können, wenn die Zerstörung der irakischen Massenvernichtungswaffen bestätigt wurde.

USA: Behinderung

Die USA sehen in der Haltung von Blix aber nur eine Behinderung des von ihnen geplanten Wiederaufbaus im Irak. Sie haben die Waffeninspektoren nicht eingeladen, sondern wollen stattdessen eigene Experten in den Irak bringen, die dort nach Massenvernichtungswaffen suchen sollen. Präsident George W. Bush hatte erst kürzlich die schnelle Aufhebung der Sanktionen verlangt, damit die Gelder aus dem Ölgeschäft für die Bezahlung der Kriegskosten und den Wiederaufbau verwendet werden können. (APA/AFP/AP)