Bratislava - Die künftige slowakische Regierungskoalition aus vier Mitte-Rechts-Parteien will aus dem Projekt einer Breitspur-Eisenbahn von Russland über die Ukraine nach Österreich aussteigen. Dies steht im Programm der künftigen Koalition, die im Juli ins Amt eingeführt werden soll. "Wir steigen aus dem Projekt der Breitspur-Bahn aus", zitierte die slowakische Nachrichtenagentur SITA am heutigen Donnerstag aus dem Dokument. Die Grundidee des internationalen Projekts ist es, dass die Transsibirische Eisenbahn von Wladiwostok bis nach Wien fahren kann.

Weiters wollen die vier künftigen Regierungsparteien - die Slowakische Demokratische und Christliche Union (SDKU), die neoliberale Freiheit und Solidarität (SaS), die Christdemokratische Bewegung (KDH) und die ungarisch-slowakische Partei Most-Hid (Brücke) - auch weitere bisherige Pläne im Bereich des Verkehrs ändern. Beispielsweise sollen strategische Investoren in den Flughafen Bratislava und in die Bahn-Gesellschaft Cargo Slovakia einsteigen. "Überdacht" werden soll auch der Ausbau des Autobahnnetzes im Rahmen von sogenannten PPP-Projekten (public-privat-partnership).

Derzeit wird in einem Joint Venture der Bahngesellschaften aus Russland, der Ukraine, der Slowakei und Österreich an der Machbarkeitsstudie gearbeitet. Im Herbst 2010 soll klar werden, ob der Bau einer breitspurigen Bahntrasse von der ukrainischen Grenze bis Wien wirtschaftlich sinnvoll ist. An der Ende 2008 gegründeten slowakisch-ukrainisch-russisch-österreichischen Projektgesellschaft sind die ÖBB mit 25 Prozent beteiligt.(APA)