Ljubljana/Maribor - Das slowenische Verlagshaus Delo hat seine gesamte Beteiligung an der Zeitung "Vecer" an die kleine slowenische IT-Firma 3 Lan mit Sitz in Murska Sobota verkauft, teilte Delo-Eigentümer, Pivovarna Lasko, mit. Der Deal muss noch von der Wettbewerbsbehörde und dem Kulturministerium genehmigt werden. Weitere Details wurden in der Mitteilung nicht bekanntgegeben. Die Wirtschaftszeitung "Finance" berichtet unterdessen in ihrer Online-Ausgabe, die Firma 3 Lan hätte für das Zeitungsunternehmen 9,3 Mio. Euro bezahlt.

Da es sich um eine in der Öffentlichkeit bisher unbekannte Firma handelt, gibt es bereits Spekulationen, dass das Unternehmen als Strohmann agiert. Laut "Finance" sollen hinter dem Käufer entweder das slowenische Unternehmen DZS, der Besitzer der Konkurrenzzeitung "Dnevnik", oder der Illustriertenverlag Delo Revije stehen. Delo-Vorstandschef Jurij Giacomelli hatte die Vermutungen über einen Hintermann gegenüber der slowenischen Nachrichtenagentur STA zurückgewiesen. Der Besitzer von 3 Lan wollte den Kauf von "Vecer" nicht kommentieren, so "Finance".

Nach öffentlich zugängigen Informationen ist 3 Lan zu 100 Prozent im Besitz des Geschäftsmannes Denis Ceh. Das Unternehmen beschäftigt sich mit IT-Lösungen und hatte bisher keine Beteiligungen an Medienunternehmen. Im Vorjahr hatte das Unternehmen einen Umsatz von 715.000 Euro und 44.000 Euro an Gewinn verzeichnet. Das Verlagshaus Delo muss sich von seiner Beteiligung an "Vecer" auf Anordnung der slowenischen Wettbewerbsbehörde trennen. Beim Verkauf des Anteils mittels öffentlicher Ausschreibung, die heuer bis 10. Juni gelaufen war, hatte es keine Angebote gegeben. (APA)