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Lebensmitteleinkauf: Für die meisten Konsumenten offenbar eher ein optisches und haptisches Vergnügen.

Foto: AP/Bruns

Frankfurt - Der Versandhändler Otto erwägt, in Deutschland in den Verkauf von Lebensmitteln über das Internet einzusteigen. Der Konzern wolle sich generell noch mehr auf das Internet als Absatzkanal konzentrieren, sagte Otto-Chef Hans-Otto Schrader der "Lebensmittel-Zeitung" vom Freitag. Für einen Online-Supermarkt sei dabei der britische Einzelhandelskonzern Tesco ein gutes Beispiel: "Tesco macht ein großartiges Geschäft. Mit dem richtigen Konzept geht das auch in Deutschland", sagte Schrader der Zeitung.

Noch befindet sich das Vorhaben den Angaben zufolge aber in der Planungsphase. Otto suche derzeit einen "leistungsstarken, national aufgestellten Partner aus dem Lebensmittel-Einzelhandel", sagte Schrader. Der Versandhändler hoffe auf Erfolg, da das Internet als Einkaufskanal mittlerweile auch in Deutschland akzeptiert sei.

Onlinehandels als Irrweg

Bisher ist der Onlinehandel mit Lebensmitteln in Deutschland sehr eingeschränkt. Das dürfte auch damit zu tun haben, dass sich der Aufwand kaum rechnet. Der vor Jahren als Wachstumsmarkt gepriesene Lebensmittelverkauf über das Internet erwies sich für viele Handelskonzerne als Irrweg. Bücher, Reisen, CDs und Kinokarten im Internet einkaufen ist den Konsumenten mittlerweile geläufig. Käse, Fleisch und Obst wollen allerdings die meisten Kunden riechen, tasten und wiegen und nicht auf dem Schirm begutachten und per Mausklick einkaufen.

Einen umfangreichen Shop bietet in Deutschland der Lebensmittelriese Edeka, frische Waren wie Frischmilch, Obst oder Fleisch sind dort nicht zu haben. Laut der "Lebensmittel-Zeitung" kaufen bei den Nachbarn jährlich 33 Millionen Menschen online ein und geben dabei 15,5 Mrd. Euro aus. Im 150 Mrd. Euro schweren Lebensmittelmarkt betrage der Anteil des Onlineumsatzes allerdings weiterhin nicht einmal 0,5 Prozent.(APA/red)