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100 Kilo reinstes Gold aus der AvW-Konkursmasse gehen nach Spanien.
Wien - Die größte, schwerste und reinste Goldmünze der Welt hat einen neuen Besitzer. Ein spanischer Edelmetallhändler namens Oro Direct ersteigerte heute, Freitag, im Wiener Dorotheum den kanadischen "Maple Leaf" für 3,27 Mio. Euro. Die 100 Kilo schwere Münze mit einem Durchmesser von 53 Zentimeter befand sich in der Konkursmasse der Kärntner AvW. Der Erlös kommt den rund 12.500 mutmaßlich geschädigten Inhabern der AvW-Genusscheine zugute.
Nur sechs Gebote
Die Auktion wurde von zahlreichen Kiebitzen verfolgt. "Der Saal war voll", sagte eine Sprecherin des Dorotheums. Auch der kanadische Botschafter und die kanadische Handelsdelegierte waren anwesend. Gebote gab es allerdings nur sechs. Neben "Oro Direct", die schriftlich geboten hat, haben fünf Interessenten per Telefon mitgesteigert.
Insgesamt gibt es fünf "Maple Leaf 2007", eine ist im Besitz der britischen Königin Elizabeth II, die auch auf der Vorderseite der Münze abgebildet ist. Die Rückseite zeigt drei Ahornblätter, die das Prägeland Kanada symbolisieren. Zwei "Maple Leafs" sind in den arabischen Emiraten, eine befindet sich in Privatbesitz.
Reinstes Gold der Welt
Der "Maple Leaf" ist sogar im Guinness-Buch der Rekorde abgebildet - sie ist mit einem Goldanteil von 99,999 Prozent nicht nur die schwerste und größte Goldmünze der Welt, sondern auch die reinste.
Das Dorotheum ist mit dem Erlös von 3,270.000 Euro "sehr zufrieden". Der aktuelle Goldkurs liege "leicht darunter". Der Nennwert der Münze beträgt 1 Mio. kanadische Dollar, was 781.000 Euro entspricht.
AvW-Masseverwalter zufrieden
Auch die AvW-Masseverwalter Gerhard Brandl und Ernst Malleg sind mit dem Erlös "sehr zufrieden". Mit der heutigen Auktion hat das Verwertungsverfahren so richtig begonnen. Für die Bewertung zahlreicher Immobilien, darunter der Firmensitz in Krumpendorf, Bungalows am Wörthersee sowie einige große Grundstücke, sind momentan Sachverständige am Werk. Beim Verkauf der Beteiligungen von AvW, die einen Wert von 80 bis 100 Mio. Euro haben, fungiert zusätzlich die Bank Austria als Investmenthaus.
Das mit bis zu 240 Mio. Euro überschuldete Finanzkonglomerat um Auer-Welsbach hält unter anderem Anteile an S&T, Binder und C-Quadrat, wobei ein Gutteil an die Grazer Capital Bank verpfändet ist. Extra an den Mann oder die Frau gebracht werden sollen der Bulle und der Bär, einst Wahrzeichen des Unternehmens, wie die "Kärntner Tageszeitung" (KTZ) vor einigen Tagen berichtete. Die Masseverwalter sind laut Eigenangaben verpflichtet, im Sinne der Gläubiger den bestmöglichen Ertrag zu erzielen, wie sie heute erneut betonten. (APA)