In Onlinegames wurde 2009 weniger Geld investiert

Foto: worldofwarcraft.com

Jeder fünfte deutsche Internetnutzer spielt inzwischen Online- und Browsergames. Insgesamt sind das 12,4 Mio. User, wie der Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU) bekannt gegeben hat. Sechs Mio. gaben im Zuge einer Umfrage an, Onlinegames zu spielen, für die zuvor eine Software per Datenträger oder Download installiert werden muss. Zehn Mio. Nutzer sprachen sich für Browsergames aus, bei denen nichts installiert werden muss.

Krisenjahr drückt Ausgaben

Obwohl das Spielen im Internet immer beliebter wird, hat sich das Krisenjahr 2009 negativ auf die Ausgaben für Onlinespiele ausgewirkt. Diese betrugen mit 204 Mio. Euro um 8,1 Prozent weniger als im Jahr davor. "Das Internet hat in den letzten Jahren eine neue Spielkultur hervorgebracht. Online- und Browserspiele haben sich von einem Nischenmarkt zu einem wichtigen Pfeiler der Spieleindustrie entwickelt, der in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen wird", sagt BIU-Geschäftsführer Olaf Wolters.

Haupteinnahmequelle Abos

"Wie beim klassischen Computerspiel werden auch Internetspiele über alle Altersgruppen und Gesellschaftsschichten hinweg gespielt", ergänzt Wolters. Beim Geschlechtervergleich zeige sich, dass sich die Dominanz männlicher Spieler, die bei klassischen Games vorherrscht, nahezu aufhebt. "Onlinegames sind bei Männern und Frauen gleichermaßen beliebt." Abos sind für Onlinespiele weiterhin die Haupteinnahmequelle im Internet-Gamesmarkt. Allerdings ist auch hier der Anteil im vergangenen Jahr zurückgegangen. Während es 2008 noch 910.000 zahlende Spieler in Deutschland gab, waren es 2009 nur noch 770.000. Die durchschnittlichen Ausgaben pro Monat nahmen von 11,50 Euro auf 11,27 Euro ab.

Keine Konkurrenz zu Konsolen

"Onlinegames erweitern das Spieleangebot und machen es noch vielfältiger. Eine Konkurrenzsituation ist nicht zu erkennen", sagt Wolters auf Nachfrage von pressetext. Onlinerollenspiele - allen voran World of Warcraft - haben sich in den vergangenen Jahren als eigenes Genre etabliert. "Eine Verdrängung klassischer Konsolenspiele hat das nicht nach sich gezogen", sagt Wolters. Bei den Konsolenspielen lösen sich laut dem Experten die Grenzen zwischen Online und Offline immer weiter auf.

"Im vergangenen Jahr wurde viel über das Marktpotenzial von Online- und Browserspielen spekuliert und Wachstumszahlen im zwei- bis dreistelligen Bereich prognostiziert. Ohne Zweifel handelt es sich bei Internetgames um einen spannenden Wachstumsmarkt", so Wolters. Einen Hype im Bereich der Free-to-Play-Modell könne man anhand der aktuellen Marktzahlen jedoch nicht erkennen. (pte)