Wien - Perfektes Wetter beim Finale des 27. Donauinselfestes: Der Sonntag erfreute die Gäste mit Sonnenschein und angenehmen Temperaturen. Schon am Nachmittag war das Festgelände darum bestens besucht - der Tradition entsprechend vor allem von Familien, die aufgrund des umfangreichen Nachmittagsprogramms gerne am Abschlusstag auf die Insel kommen. Eher gar nicht traditionell: Der Besuch des Kanzlers stand ebenfalls am Sonntag auf dem Programm.

Für das Gastspiel von Bundeskanzler Werner Faymann wurde heuer der Sonntagnachmittag reserviert. Was unüblich ist: Normalerweise gibt es am Samstag einen Rundgang mit Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ). Heuer konnte das gemeinsame Händeschütteln jedoch nicht in dieser Form stattfinden, da beide Politiker gestern am Requiem für den verstorbenen "Krone"-Chef Hans Dichand teilgenommen hatten.

Country Messe

Gebetet wurde am Vormittag auch auf der Donauinsel, nämlich bei der Country Gospelmesse. Für jüngere Semester war dann das Nachmittagsprogramm gedacht, also etwa Kasperltheater, Spieleshow oder Kinderschminken. Auch das Musikgeschehen auf den Bühnen war am späteren Nachmittag bereits im Gange. Das 27. Donauinselfest klingt mit einer Reihe internationaler Stars, aber auch mit bekannten heimischen Acts aus, wobei der Sonntags-Headliner Adam Green um 22.25 Uhr die FM4-Bühne entern wird.

Der Sänger und Songwriter aus New York gilt als Vertreter jener Folk-Strömung, die auch von jüngeren Menschen auf Pop-Festivals gehört wird - und sich darum Anti-Folk nennen darf. Green wird, so ist anzunehmen, Stücke aus seinem aktuellen Album "Minor Love" genauso zum Besten geben wie Material aus seiner Hitkiste, also etwa Klassiker wie "Emily" oder "Dance with me".

Von Stereo Total bis zu Anna F.

Quasi als Vorprogramm werden auf der FM4-Bühne das charmant-lustige Pop-Duo Stereo Total aus Berlin und auch die Cinematics aus Glasgow erwartet. Die sind nicht mehr ganz Newcomer (das zweite Album "Love and Terror" erschien 2009, Anm.), aber auch noch nicht so bekannt wie andere Schotten, Stichwort Franz Ferdinand oder Amy Macdonald, die am Samstag am Inselfest für einen veritablen Besucheransturm vor der Ö3-Bühne sorgte.

Heute wird dort, also auf der Ö3-Stage, unter anderem Alf Poier zu Gast sein. Nach der steirischen Einlage folgen die Sängerin Aura Dione aus Dänemark und die Reggae-Hip-Hop-Combo Culcha Candela aus Deutschland. "I am from Austria" heißt es hingegen auf der großen Radio-Wien-Festbühne. Bereits am frühen Abend wird dort Anna F. auftreten, deren Song "Time Stands Still" zunächst die Herzen der Werbespot-Seher und dann die Hitparade erobert hat - und deren neues Album "For Real" zu Jahresbeginn erschienen ist.

Vermutlich nicht das exakt selbe Publikum wie die junge Steirerin werden dann die Seer ansprechen, die ebenfalls für die Festbühne gebucht sind. Zum Abschluss wird dort mit Rainhard Fendrich einer der ganz Großen des Austro-Pop seinen Auftritt absolvieren, vor Tausenden von Festbesuchern, wie angenommen werden darf. Das 27. Wiener Donauinselfest ist bisher von Wetterkapriolen verschont geblieben und auch sonst glimpflich verlaufen: Allein am zweiten Tag, also am gestrigen Samstag, waren mehr als eine Million Menschen gezählt worden. Gröbere Zwischenfälle wurden nicht registriert, berichteten die Einsatzkräfte. (APA)