Wien - Der Ölpreis hat am frühen Dienstagnachmittag deutlich tiefer gegenüber dem Vortag tendiert. Gegen 14 Uhr kostete ein Barrel (159 Liter) der US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im August 76,37 Dollar und damit 2,40 Prozent weniger als am Montag. Der Future auf ein Barrel der Nordseesorte Brent wurde mit 75,84 Dollar (minus 2,26 Prozent) gehandelt.
Hauptverantwortlich für die Preisrückgänge sind nach Meinung der Commerzbank-Analysten die schwachen Aktienmärkte sowie ein Anstieg der Risikoaversion. Aber auch der festere US-Dollar belastet, hieß es von einem Marktteilnehmer.
Zudem scheint die Gefahr von Produktionsausfällen im Golf von Mexiko gebannt. Der Tropensturm "Alex" dürfte sich Vorhersagen zufolge zwar zum Hurrikan entwickeln, soll jedoch die Öl-Plattformen im Golf verfehlen, hieß es von der Commerzbank weiter. Dank der hohen Lagerbestände könnten kurzzeitige Produktionsausfälle jedoch problemlos kompensiert werden.
Zudem ist in der Nordsee ein großes Ölvorkommen entdeckt worden. Vor der Ostküste Schottlands sollen bis zu 300 Mio. Barrel Rohöl liegen, wobei sich diese Menge bei erfolgreichen Bohrungen noch erhöhen könnte, berichtet die Commerzbank in ihrer aktuellen Studie.
Das Gold-Vormittagsfixing in London lag bei 1.236,00 Dollar und damit deutlich tiefer zum Montagvormittags-Fixing von 1.256,00 Dollar. Der feste US-Dollar sorgt auch hier für Abgabe. Das G-20-Treffen am Wochenende hat nicht zu einer Beruhigung der Märkte beitragen können. Tatsächlich könnte das Ansinnen, die Staatsdefizite bis 2013 zu halbieren, die Erholung der Weltwirtschaft verlangsamen, so die Commerzbank-Analysten.
Die Nachfrage nach Gold als "sicherer Hafen" ist weiterhin gegeben, was starken Preisrückgängen entgegenstehen sollte. Allerdings kommt es bei den hohen Preisniveaus vermehrt zu Gewinnmitnahmen von kurzfristig orientierten Anlegern. (APA)