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Demonstrationszug in Tegucigalpa gegen die neue Regierung und den Putsch von Zelaya. 

Foto: AP Photo/Fernando Antonio

Tegucigalpa - Ein Jahr nach dem Putsch gegen den honduranischen Präsidenten Manuel Zelaya haben tausende Menschen gegen die neue Regierung demonstriert. Nach Protesten am Sonntag versammelten sich auch am Montag Regierungskritiker in der Hauptstadt Tegucigalpa zu einer Kundgebung und forderten die Wiedereinsetzung Zelayas in das Präsidentenamt. Polizei und Armee verschärften die Sicherheitsvorkehrungen rund um den Präsidentenpalast, die Proteste verliefen aber weitgehend ruhig. Eine der Organisatoren der Kundgebung, Bertha Caceres, warf der Polizei vor, sie mehr als drei Stunden lang an einer Straßensperre festgehalten zu haben.

Zelaya warf den USA in einer in seinem Exil in der Dominikanischen Republik veröffentlichten Erklärung vor, den Putsch gegen ihn unterstützt zu haben. Honduranische Soldaten hatten Zelaya am 28. Juni 2009 festgenommen und gegen seinen Willen ins Nachbarland Costa Rica ausgeflogen. Zunächst übernahm eine Übergangsregierung die Macht. Sie begründete den Putsch mit dem Vorhaben des linksgerichteten Präsidenten, sich durch eine Verfassungsänderung eine weitere Amtszeit an der Spitze des mittelamerikanischen Landes zu sichern. Im November wurde der konservative Politiker Porfirio Lobo zum neuen Präsidenten gewählt, im Jänner trat er das Amt an. Zuvor waren gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Zelaya-Anhängern und Sicherheitskräften ausgebrochen.

Die US-Regierung hatte den Putsch gegen Zelaya verurteilt. Inzwischen nahm sie aber ebenso wie die EU die wirtschaftliche und militärische Zusammenarbeit mit Honduras wieder auf. Einige lateinamerikanische Länder, darunter Brasilien, erkennen Lobo hingegen weiter nicht als Staatschef von Honduras an. (APA)