Abu Dhabi - Ein Staatssicherheitsgericht in Dubai hat zwei Uiguren für die Planung eines Bombenanschlags auf ein chinesisches Einkaufszentrum zu jeweils zehn Jahren Haft verurteilt. Die beiden Männer sollen in Apotheken Chemikalien für den Bau einer Bombe gekauft haben. Damit wollten sie im vergangenen Sommer ein Monument vor einem Shopping-Center mit chinesischen Waren in die Luft sprengen. Das berichtete die Zeitung "The National" aus Abu Dhabi am Donnerstag unter Berufung auf Prozessbeobachter.

Die Männer gehören nach Einschätzung des Gerichts einer Gruppierung an, die sich Islamische Bewegung Ost-Turkistan nennt. Gegen das Urteil ist keine Berufung möglich. Die beiden Uiguren sagten später aus, sie hätten niemanden töten worden. Ihr Ziel sei es lediglich gewesen, das Monument zu zerstören, um die chinesische Regierung symbolisch zu treffen.

Die Uiguren sind ein muslimisches Turkvolk, dessen Angehörige vor allem in Chinas nordwestlicher Provinz Xinjiang leben. Bei Zusammenstößen und Racheakten waren in der Provinz im Juli vergangenen Jahres nach offiziellen Angaben 197 Menschen getötet worden. Viele Uiguren fühlen sich von den Chinesen diskriminiert. In Berlin wird seit einigen Monaten darüber diskutiert, ob die Bundesrepublik uigurische Insassen des US-Gefangenenlagers Guantánamo aufnehmen soll. (APA)