Das Risiko für einen Herzinfarkt ist nach Erkenntnissen britischer Forscher bei kaltem Wetter erhöht. Die Mediziner analysierten die Daten von mehr als 84.000 Herzinfarktpatienten aus den Jahren 2003 bis 2006 und verglichen das Auftreten der Infarkte mit den jeweiligen Temperaturen in England und Wales. Auf eine Formel gebracht erhöht eine um ein Grad Celsius niedrigere Temperatur an einem Tag das Risiko, binnen 28 Tagen eine Herzattacke zu erleiden, um zwei Prozent, so die Forscher im British Medical Journal. (APA, red)

Pubertät setzt bei Mädchen in USA immer früher ein

Die Pubertät setzt bei US-amerikanischen Mädchen einer neuen Studie zufolge immer früher ein. Bereits im Alter von sieben Jahren entwickelten viele Mädchen Brüste sowie Behaarung im Schambereich, heißt es in einer im Fachblatt Pediatrics veröffentlichten Untersuchung von mehr als 1200 Mädchen. Die Gründe dafür sind noch weitgehend ungeklärt. (APA/DER STANDARD, Printausgabe, 11.8.2010)

Bauchumfang sagt mehr aus als Body-Mass-Index

Chicago - Auch Normalgewichtige können ein erhöhtes Sterblichkeitsrisiko haben: dann nämlich, wenn der Bauchumfang groß ist, wie eine Studie in den "Archives of Internal Medicine" (Bd. 170, S. 1293) behauptet. Eine Untersuchung der Todesursachen von 14.647 US-Amerikanern ergab, dass Frauen mit einer Taille von mehr als 110 Zentimetern und Männer mit mehr als 120 Zentimeter Bauchumfang auch bei einem nach BMI ermittelten Normalgewicht ein doppelt so hohes Sterblichkeitsrisiko haben wie der Durchschnitt. (APA, red)

Warum manche Menschen bei Lärm schlafen können

New York - Es gibt Menschen, die auch noch beim größten Lärm ungestört weiterschlafen können. US-Mediziner haben nun in ihren Hirnströmen ein Anzeichen dafür gefunden, wie sie im Fachblatt "Current Biology" berichten. Die EEGs von lärmresistenten Schläfern zeigen immer wieder kurze Ausbrüche hochfrequenter Hirnwellen. Diese stammen aus einer Hirnregion namens Thalamus stammen, die wiederum für die Verarbeitung der meisten Sinnesreize zuständig ist. (tasch/DER STANDARD, Printausgabe, 10. 8. 2010)

Kreuzbandriss oft ohne Operation heilbar

Lund - Gute Nachrichten für verletzte Hobbysportler: Im Rahmen einer schwedischen Studie wurde rund die Hälfte der 121 Studienteilnehmer nach einem Riss des Kreuzbands operiert. Die übrigen Patienten bekamen nur Krankengymnastik. Nach zwei Jahren ging es den Patienten beider Gruppen ähnlich gut, wie die Mediziner im "New England Journal of Medicine" berichten. (DER STANDARD, Printausgabe, 7./8. 8. 2010)

Elektronen um Atom in Echtzeit beobachtet

London - Elektronen sind flüchtige Zeitgenossen. Wo genau sie sich in einem Atom aufhalten, kann niemand sagen. Immerhin weiß man, dass sich sich zwischen den verschiedenen Aufenthaltsräumen in einigen Attosekunden (das Milliardstel einer Milliardstelsekunde) hin- und herbewegen. Forscher um Ferenc Krausz (MPI-Direktor für Quantenoptik in München) verfolgten nun erstmals den quantenmechanischen Prozess, der dort stattfindet, wo kurz zuvor ein Elektron aus seiner Umlaufbahn herausgeschlagen wurde. Demnach hinterlässt das Elektron ein pulsierendes "Loch", wie sie in Nature (online) berichten. (tasch)

Saturns Polarlichter leuchten regelmäßig

London - Anders als ihre Pendants auf der Erde legen die Polarlichter auf dem Saturn ein regelmäßiges Verhalten an den Tag, wie Astronomen im Fachblatt Geophysical Research Letters schreiben. Die Polarlichter des Ringplaneten werden ungefähr im Rhythmus eines Saturntages um den Faktor 3 heller und dunkler. (tasch)

Supernova-Kern erstmals in 3-D rekonstruiert

London - Astronomen ist es erstmals gelungen (in Astronomy and Astrophysics, Nr. 519), den innersten Bereich einer Supernova dreidimensional darzustellen - und zwar der Supernova 1987A, die seit 383 Jahren die erste mit dem bloßen Auge sichtbare Sternenexplosion war. (tasch/DER STANDARD, Printausgabe, 06.08.2010)

95 Gen-Orte für den Fettstoffwechsel gefunden

London - In einer genomweiten Assoziationsstudie hat ein internationales Forscherteam 95 Gen-Orte gefunden, die den Fettstoffwechsel im Organismus beeinflussen, wie sie in "Nature" berichten. Das soll neue Perspektiven im Kampf gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen eröffnen.

ERC Starting Grants an Quantenphysiker in Tirol

Innsbruck - Francesca Ferlaino und Gregor Weihs vom Institut für Experimentalphysik der Universität Innsbruck erhalten je einen ERC Starting Grant. Beide zusammen machen über 2,3 Millionen Euro aus, die in Forschungen investiert werden müssen. (tasch/DER STANDARD, Printausgabe, 5. 8. 2010) 

Rot macht Männer für Frauen attraktiver

In Liebesdingen ist die Farbe Rot einfach unschlagbar. Nun bestätigt eine neue Studie sogar, dass Rot auch Männer für Frauen attraktiver macht - und zwar weltweit über alle kulturellen Grenzen hinweg. Offenbar aktiviere der Farbton tiefverwurzelte Verhaltensmuster, betonen die Psychologen in der Zeitschrift Journal of Experimental Psychology. "Früher dachte man, dass Rot nur bei Frauen eine sexy Farbe ist", sagt Andrew Elliot, der die Studie leitete. "Unsere Resultate zeigen, dass diese Verbindung auch für Männer gilt." (apn, red)

Orang-Utans sind Meister im Energiesparen

Unter den Menschenaffen sind Orang-Utans eindeutig die sparsamsten Kalorienverbraucher, wie US-Forscher im Fachblatt PNAS (2. 8.) berichten. Im Verhältnis zu ihrer Körpergröße können es nur noch die Faultiere mit den Primaten aufnehmen, deren energieeffiziente Lebensweise wohl eine Anpassung an Futterknappheit darstellt. Der hohe Preis für das Energiesparen: Die Primaten wachsen langsamer und pflanzen sich weniger schnell fort als die meisten anderen Säugetiere. (tasch)

Schwaches Herz lässt das Hirn schneller altern

Die Gesundheit von Herz und Gehirn hängen enger zusammen als bislang vermutet, berichten US-Mediziner im Fachblatt Circulation (Bd. 122, Nr. 5). Schafft das Herz beim Pumpen nur eine eher unterdurchschnittliche Leistung, altert das Gehirn schneller. Das gelte auch dann, wenn keine Herz-Kreislauf-Erkrankung vorliegt und die Pumpleistung am unteren Ende des Normbereichs liegt. (red/DER STANDARD, Printausgabe, 04.08.2010)

Am gesündesten sind sieben Stunden Schlaf

Washington - Mit sieben Stunden Schlaf pro Nacht haben Menschen einer US-Studie zufolge ein geringeres Herzinfarkt-Risiko als Lang- oder Kurzschläfer. Wie die im Fachmagazin "Sleep" veröffentlichte Untersuchung ergab, steigt das Risiko eines Herzinfarkts, Schlaganfalls oder von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei weniger als fünf Stunden Schlaf um mehr als das Doppelte. Langschläfer (neun Stunden und mehr) hatten ein eineinhalb Mal höheres Risiko als die Sieben-Stunden-Schläfer.

Nachschlafen kann Mangelfolgen ausgleichen

Washington - Ebenfalls in der neuen Ausgabe des Fachblatts "Sleep" bestätigt eine andere Studie, dass "Nachschlafen" die meisten gesundheitlichen Beeinträchtigungen, die durch Schlafmangel entstehen zum Verschwinden bringt. Ein zehn-Stunden-Schlaf normalisiert viele der verschlechterten Körperwerte wieder.

Vorgeburtliches Hirn bestimmt späteres Gewicht

Washington - Ob eine Ratte im Laufe ihres Lebens durch fett- und kalorienreiche Kost dick wird oder nicht, hängt laut einer neuen Studie von der Beschaffenheit des Fresszentrum im vorgeburtlichen Gehirn ab. Laut US-Medizinern (in PNAS vom 2. 8.), fehlt den Hirnen von Ratten, die fett werden, eine bestimmte Art Neuronen, die immer dann Informationen senden, wenn genug gegessen wurde. Die nächste Frage der Forscher ist, ob dieser Fehler bei der Hirnverdrahtung genetisch oder epigenetisch bedingt ist. (tasch/DER STANDARD, Printausgabe, 3. 8. 2010) 

Mars-Felsen könnten versteinertes Leben bergen

London - Ein Forscherteam unter der Leitung eines Wissenschafters vom Seti-Institut (Search for Extraterrestrial Life) hat in der Mars-Region Nili Fossae Gesteinsbrocken identifiziert, die so genannten Stromatolithen aus der Pilbara Region in Australien stark ähneln, wie sie im Fachblatt "Earth and Planetary Science Letters" berichten ("Hydrothermal formation of Clay-Carbonate alteration assemblages in the Nili Fossae region of Mars"). Das Besondere daran: Bei diesen Stromatolithen handelt es sich um Versteinerungen der Gruppe der ältesten Lebensformen, die bisher gefunden wurden und auf fast 3,5 Milliarden Jahre geschätzt werden.

Neue Wege zur Seide, dem Material der Zukunft

Washington - Seide ist fester und härter als Kevlar und Stahl. Das einzige Problem für den Einsatz des Wundermaterials insbesondere für High-Tech-Zwecke besteht darin, dass nur Spinnen und Seidenraupen genau wissen, wie man ihn herstellt. In der aktuellen Ausgabe von "Science" (online) berichten US-Forscher über Fortschritte bei der künstlichen Seidenherstellung mittels transgener Pflanzen und insbesondere über revolutionäre Anwendungsmöglichkeiten.  (tasch/DER STANDARD, Printausgabe, 31.7./1.8. 2010)

Verhütungsmittel verändert Geruch von Primatinnen

Es ist eine unter Humanethologen heftig umstrittene Frage, ob und wie die Verwendung hormoneller Verhütungsmittel bei Frauen die Wahrnehmung von Männern - und umgekehrt - verändert. Bei Lemuren konnte eine neue Studie (in den Proceedings der Royal Society B) von US-Anthropologinnen klar nachweisen, dass weibliche Lemuren auf "Pille"ihre "Duftindividualität" verlieren, für Männchen komisch riechen und sexuell weniger interessant sind. (tasch)

Untreue erhöht bei Vögeln Überlebensrate der Jungen

Warum ist im Tierreich weibliche Untreue so weit verbreitet? Englische Biologen haben nach einer mehr als zehn Jahre dauernden Studie an Seychellen-Rohrsängern (auch ein netter Ort für Forschungsaufenthalte) festgestellt, dass dadurch die Fitness der Jungvögel gesteigert wird. Insbesondere dann, wenn die Vögel mit Männchen zusammenleben, die schwach ausgeprägte Gene für Immunabwehr haben (MHC), erhöhen Seitensprünge das Überleben um 40 Prozent, so die Ornithologen im Fachblatt Molecular Ecology. (tasch)

Einsamkeit ist ebenso schädlich wie Rauchen

Nach einer neuen Studie, für die insgesamt 148 Untersuchungen mit mehr als 300.000 Menschen ausgewertet wurden, ist Einsamkeit etwa so schädlich wie Rauchen oder Fettsucht. Menschen mit einem dichten Bekanntenkreis haben demnach eine um 50 Prozent höhere Überlebenswahrscheinlichkeit als einsame Menschen. Ärzte sollten daher das soziale Umfeld ebenso ernst nehmen wie Tabakkonsum oder Ernährung. (APA, red/DER STANDARD, Printausgabe, 28.07.2010)

Steuerung per "Schniefen" für Gelähmte entwickelt

Washington - Querschnittsgelähmte könnten künftig durch bloßes Schniefen mit der Nase schreiben oder einen Rollstuhl lenken. Israelische Forscher haben ein entsprechendes Hilfsmittel entwickelt, das Druckänderungen in der Nase misst und in elektrische Signale umsetzt, wie sie im Fachblatt PNAS berichten. Damit könnten vor allem Locked-in-Patienten profitieren, die in ihrem komplett gelähmten Körper eingeschlossen sind. 

Hund beschwichtigt nur, hat aber kein Gewissen

Wien - Auch wenn "Frauerl" und "Herrl" noch so felsenfest davon überzeugt sind: Ein schlechtes Gewissen kennen Hunde nicht, wie US-Forscherin Alexandra Horowitz bei dem zurzeit in Wien stattfindenden weltgrößten Kongress zum Thema Mensch und Hund referierte. Die Partner mit der kalten Schnauze regieren mit ihrem "schuldbewussten Blick" eindeutig auf das Verhalten des Menschen und nicht auf ihr eigenes, so die Forscherin. (DER STANDARD, Printausgabe, 27. 7. 2010)

Higgs-Wettrennen könnte ein paar Jahre weitergehen

Paris - Bei der gerade stattfindenden Großkonferenz der Teilchenphysiker in Paris geht es auch um die Jagd nach dem lange gesuchten Higgs-Teilchen. Im Tevatron bei Chicago, der Konkurrenz zum leistungsfähigeren LCH des Cern in Genf, scheint man dem Teilchen näher gerückt zu sein. Deshalb will man den Teilchenbeschleuniger nicht schon 2011, sondern erst 2014 abstellen, um vielleicht doch noch als Sieger durchs Ziel zu gehen. (tasch/DER STANDARD, Printausgabe, 24./25. 7. 2010)

Wo die Bäume weltweit am größten werden

Colorado - Ein US-Forscher hat auf Basis von Abermillionen Lichtechos unserer Erde, die ein Satellit registrierte, eine neuartige Karte der irdischen Wälder erstellt. Sie zeigt im globalen Maßstab, wie hoch die Bäume in den Himmel ragen. Am größten werden übrigens an der nordamerikanischen Pazifikküste und in Teilen Südostasiens, so der Forscher in den Geophysical Research Letters. (tasch)

Kriechen von Raupen wird durch Darm erleichtert

New York - US-Forscher berichten im Fachblatt Current Biology, dass sich das Gedärm von Raupen völlig asynchron zur Kriechbewegung verhält. Sie wollen diesen erst mittels Röntgenstrahlen entdeckten Trick künftig für Roboter nutzbar machen. (tasch/DER STANDARD, Printausgabe, 23.07.2010)

Bewegungsgenie Raupe.

Efeu könnte für besseren Sonnenschutz sorgen

Washington - US-Forscher fanden im "Klebstoff" von Efeu, mit dem sich die Kletterpflanze an Bäumen und Wänden festhält, Nanopartikel. Das Besondere: Sie können UV-Licht bis zu vier Mal so gut abhalten wie die in Sonnenschutzmitteln eingesetzten Metalloxidnanopartikel. (tasch/DER STANDARD, Printausgabe, 22. 7. 2010)

Rare Tiefseekorallen vor Gibraltar entdeckt

Vor Spaniens Südküste ortete ein Tauchroboter der Meeresschutzorganisation Ocena weitgehend ausgestorben geglaubte Arten weißer Tiefseekorallen, die zu den ältesten bekannten Spezies der Welt zählen. Die nun entdeckten Tiefseekorallenriffe in 300 bis 500 Meter Tiefe sind jedoch schwer geschädigt, wie die von der EU mitfinanzierte Expedition belegen konnte. "Es schmerzt zu sehen, dass wir mehr tote als lebende Arten fanden", sagt Oceana-Europa-Präsident Ricardo Aguilar. (jam)

iPS-Zellen "erinnern" sich an ihre Herkunft

Die mittels Reprogrammierung erzeugten Stammzellen (iPS) unterscheiden sich doch von embryonalen Stammzellen, wie der aus Österreich stammende Harvard-Forscher Konrad Hochedlinger im Fachblatt Nature Biotechnology berichtet: iPS tragen eine "Erinnerung" an ihre Herkunft (etwa als Exhautzelle) in sich, was ihr Verhalten beeinflusse. (APA, redDER STANDARD, Printausgabe, 21.07.2010)

Europas meistzitierter Urologe kommt aus Tirol

Freiburg - Die Fachzeitschrift "Lab Times" hat in ihrer jüngsten Ausgabe ein Ranking der einflussreichsten Urologen Europas veröffentlicht. Angeführt wird es von Georg Bartsch (Med-Uni Innsbruck), der es zwischen 1997 und 2008 auf 366 Publikationen und 8376 Zitierungen brachte. Das Ergebnis zeige auch Probleme von Rankings, heißt es in "Lab Times": Bartsch hatte sich als Koautor auch auf zurückgezoWo die Bäume weltweit am größten werden

Colorado - Ein US-Forscher hat auf Basis von Abermillionen Lichtechos unserer Erde, die ein Satellit registrierte, eine neuartige Karte der irdischen Wälder erstellt. Sie zeigt im globalen Maßstab, wie hoch die Bäume in den Himmel ragen. Am größten werden übrigens an der nordamerikanischen Pazifikküste und in Teilen Südostasiens, so der Forscher in den Geophysical Research Letters. (tasch)

Kriechen von Raupen wird durch Darm erleichtert

New York - US-Forscher berichten im Fachblatt Current Biology, dass sich das Gedärm von Raupen völlig asynchron zur Kriechbewegung verhält. Sie wollen diesen erst mittels Röntgenstrahlen entdeckten Trick künftig für Roboter nutzbar machen. (tasch/DER STANDARD, Printausgabe, 23.07.2010)

ene Artikel des von der Uni entlassenen Kollegen Hannes Strasser setzen lassen.

Genetische Klärung einer bekannten Enzymreaktion

Wien - Eine bereits seit 1964 bekannte Reaktion, die Spaltung von sogenannten Ätherlipiden, wurde nun auch auf genetischer Ebene geklärt, berichten Forscher der Med-Uni Innsbruck, der TU Graz, der Uni Wien und der Uni Genf im US-Fachblatt PNAS. Ätherlipide spielen im menschlichen Körper eine wichtige Rolle, so beim Aufbau von Membranen im Gehirn oder von Spermien. Nicht zuletzt schützen die Substanzen vor Grauem Star. (tasch/DER STANDARD, Printausgabe, 20. 7. 2010)

(Illustration: NASA)

Extrem heißer Exoplanet hat einen Schweif

Boulder - Die Wärme auf der Erde relativiert sich im Vergleich mit dem Exoplaneten HD 209458b, wo es 1000 Grad Celsius heiß ist. Das kommt daher, dass HD 209458b in extremer Nähe um seine Sonne kreist. Seit längerem spekulierten Forscher, dass der Planet deshalb einen Schweif haben könnte - was neueste Beobachtungen mit dem Cosmic Origins Spectrograph von Hubble bestätigten.

Mundgeruch hilft Mäusen bei der Futterwahl

New York - Wie US-Forscher in der Zeitschrift "Current Biology" schreiben, erkennen Mäuse mittels eines speziellen Geruchssensors am Mundgeruch ihrer Artgenossen, ob die "gesundes" Futter zu sich genommen haben. (DER STANDARD, Printausgabe, 17./18. 7. 2010)

Der äußerst fiese Trick der Langschwanzkatze

Biologen der Wildlife Conservancy Society und der Universität Manaus sind einer raffinierten Jagdlist der südamerikanischen Langschwanzkatze (auch Baumozelot genannt) auf die Schliche gekommen. Die Raubkatze wurde dabei beobachtet, wie sie die Laute von Affenbabys imitierte und damit die Aufmerksamkeit einer Gruppe von Zweifarbentamarinen erheischte. Einige der kleinen Primaten wurden neugierig, kletterten von den Bäumen - und wurden vom Baumozelot dann doch nicht erwischt, weil der zu früh seine Deckung verließ, wie die Forscher in der Online-Ausgabe des Fachblatts Neotropical Primates berichten. (tasch)

Übergewicht mit 20 Jahren verkürzt das Leben

Übergewichtige junge Männer haben nach einer neuen Studie ein doppelt so hohes Sterberisiko wie Männer ohne zu viele Kilos. Dieses erhöhte Risiko gelte das ganze Leben lang, berichteten dänische Wissenschafter am Dienstag auf einem internationalen Adipositas-Fachkongress in Stockholm. Für die Untersuchung hatten die Forscher Daten von über 5000 Wehrpflichtigen ausgewertet. Dabei fanden sie auch heraus, dass sich das Sterberisiko mit jedem zusätzlichen BMI-Punkt (Body Mass Index) um zehn Prozent erhöht. Im Schnitt starben die Übergewichtigen acht Jahre früher als die Normalgewichtigen. (APA/DER STANDARD, Printausgabe, 14.07.2010)

Arsen könnte gegen Krebs zum Einsatz kommen

Stanford - Nicht zuletzt dank Miss Marple hat Arsen einen schlechten medizinischen Ruf. Das könnte sich nun ändern. US-Mediziner haben bei Versuchen mit Mäusen herausgefunden, dass das Gift, das bereits seit 1999 bei einer Leukämie-Art zum Einsatz kommt, auch bei anderen Krebsarten helfen könnte. Wie die Forscher in PNAS berichten, unterdrückt es den Hedgehog-Signalweg, der bei Tumorzellen gestört ist. 

Wenig Vitamin D und E erhöhen Demenzrisiko

Helsinki - Bei einer Studie an 3173 Finnen fanden Forscher aus Helsinki heraus, dass chronischer Vitamin D-Mangel zu erhöhtem Parkinson-Risiko führt. Ebenfalls in den Archives of Neurology berichten Kollegen aus den Niederlanden, dass viel Vitamin E gegen Demenz schützt. (tasch/DER STANDARD, Printausgabe, 13. 7. 2010)

Bienensterben: Handys nicht tatverdächtig

Wien - Parasitenbefall oder Vergiftungen, sagt die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES), könnten für das Bienensterben verantwortlich sein. Für eine Schuld von Handys bzw. deren Masten gebe es jedoch keine Anhaltspunkte. (DER STANDARD, Printausgabe, 10./11. 7. 2010)

Falle Selbstüberschätzung: Warum gewettet wird

Wien - Fußballfans halten sich für Experten (vor allem die Männer) und für Glückskinder (eher die Frauen). Daraus resultiert laut einer Studie der Webster Universität Wien die besondere Beliebtheit von Fußballwetten. Ein Team um den Psychologen Thomas Oberlechner studierte das Verhalten an einer Online-Wettbörse bei der Euro 2008: Trotz überwiegender Verluste hielten die Teilnehmer an ihrem Verhalten fest; der Grund: "overconfidence". (DER STANDARD, Printausgabe, 6. 7. 2010)

Schizophrenie: Veränderte Hirndurchblutung

Bonn - Schizophrenie-Patienten haben im Vergleich zu gesunden Menschen eine veränderte Durchblutung bestimmter Hirnregionen. Dabei werden manche Areale verstärkt, andere dagegen weniger durchblutet, wie eine Studie der Universität Bonn zeigt. Die Bonner Radiologen maßen nun den Blutfluss im Gehirn von elf schizophrenen Patienten und verglichen die Werte mit denen von 25 gesunden Kontrollpersonen. Bei den schizophrenen Menschen waren sowohl das Kleinhirn als auch der Hirnstamm und der Thalamus stärker durchblutet als bei den gesunden Teilnehmern. Schlechter versorgt waren dagegen Teile des Frontalhirns. Dieses ist unter anderem an Entscheidungen, Planung oder Impulskontrolle beteiligt.

Bienen aus der grünen Vorzeit der Sahara

Halle/Istanbul - Aus der Zeit vor 10.000 Jahren, als die Sahara eine grüne Steppe war, hat sich eine nun entdeckte wilde Bienenart herübergerettet. Sie wurde von einem deutsch-libyschen Forscherteam in einer nordafrikanischen Oase entdeckt. (APA, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 2. Juli 2010)