Einen eisernen Blick im Rücken hat man, je nach Position, beim Wandern in Warth-Schröcken ab dem 31. Juli.

Foto: Hansmann PR

Jene, die diesen Sommer bei einer Wanderung durch das Warth-Schröcken-Gebiet das unheimliche Gefühl beschleicht, beobachtet zu werden, müssen sich keine Sorgen um ihre mentale Gesundheit machen. Schuld daran ist vielmehr der britische Künstler Antony Gormley, der sich eine Fläche von 150 Quadratkilometern rund um Warth-Schröcken, im Gebiet Bregenzerwald und im Arlberggebiet für die bisher größte Landschafts-Installation in Österreich ausgesucht hat.

100 lebensgroße Figuren aus Gusseisen bevölkern diesen Sommer im Rahmen des Projekts "Horizon Field" Berggrate, Wanderwege und Skipisten. Bei den Männern aus Eisen handelt es sich um Abgüsse vom Körper des Künstlers. Alle wurden auf einer Höhe von exakt 2.039 Metern über dem Meer aufgestellt und bilden so ein horizontales Feld, das mit der Rolle des Mensch in der Natur und seiner Beziehung zur Bergwelt spielt.

Zur gleichen Zeit thematisieren in New York 31 ähnliche Skulpturen den Menschen im urbanen Raum. Von 31. Juli bis April 2012 sind die Figuren zu sehen. Natürliche Einflüsse wie Regen, Schnee, Sonne sowie unterschiedliche Lichtverhältnisse und der Wechsel der Jahreszeiten ermöglichen dem Betrachter in diesem Zeitraum immer wieder neue Wahrnehmungen und Eindrücke.

Antony Gormley ist einer der wichtigsten Gegenwartskünstler und hat unter anderem Projekte in der Fjordlandschaft Norwegens, der Londoner Innenstadt oder dem Wattenmeer von Cuxhaven realisiert. Die zentrale Frage bei seinem Projekt "Horizon Field" lautet: „Welche Rolle spielt das Projekt Mensch (...) auf diesem Planeten?"

Bereits seit 2007 laufen die Vorbereitungen für die Installation. Um die 100 Skulpturen, die jeweils 640 Kilogramm wiegen, sicher zu verankern, waren zahllose Helikopterflüge notwendig. Manche der Kunstwerke sind frei zugänglich, andere zwar sichtbar, aber durch das unwegsame Gelände nicht erreichbar. Man darf sich also ab diesen Sommer ruhig beobachtet fühlen und gleichzeitig selber zum Beobachter werden. (red)