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Ein Google-Angestellter auf dem Weg zum Arbeitsplatz.

Foto: AP

In der Vergangenheit gab es immer wieder Berichte über die außergewöhnlichen Arbeitsverhältnisse bei Google. Shuttle-Busse bringen die Mitarbeiter an ihren Arbeitsplatz, dort gibt es kostenlose Verpflegung, Wohlfühlangebote und ärztliche Betreuung. Mit welchem Empfinden die Mitarbeiter dem Unternehmen Google gegenüber stehen und welche Schattenseiten die Idylle hat, berichten einige anonym Gebliebene auf Reddit.

"Verwöhnte Kinder"

In einem Thread schreibt etwa der Benutzer "CinBoo": "Ich arbeite dort seit ungefähr fünf Jahren. Man kann über die guten Seiten überall lesen, deswegen werde ich die Kontrapunkte gegenüber anderen Software-Unternehmen, für die ich bereits gearbeitet habe, anführen." Ein häufig vorkommendes Problem sei etwa, dass man zu schnell verwöhnt werde. Die Ansprüche einiger Büros würden sehr hoch, sogar über die Gratis-Brownies beschwere man sich. "Es ist peinlich von Leuten umgeben zu sein die zu verwöhnten Kindern wurden", kritisiert "CinoBoo".

Technischer Support

Zu Problemen käme es besonders auch im Technik-Support. Dort gäbe es sehr viele Leute, deren Arbeit es ist die Systeme in Betrieb zu halten. In der Regel würden Mitarbeiter des Technik-Supports keine Pager mit sich herumtragen und nur selten am Telefon sein. "Die gute Seite daran ist, dass sie sich auf die Entwicklung konzentrieren können, ausreichend Schlaf bekommen und dadurch produktiver sind", führt "CinBoo" dazu aus. "Die schlechte Seite ist, dass sie dadurch leicht den Überblick über die Datenzentren und sogar ihre Kunden verlieren." Google sei sich dieser Problematik allerdings bereits bewusst und setze dahingehende Maßnahmen. Auffällig sei auch, dass das Unternehmen versuche "Glück zu erzeugen, was bedeutet, dass man eine Menge neuer Sachen probiert und hofft, dass sich die Mühe bezahlt macht." Doch auch wenn ein Projekt eingestellt wird und jahrelange Arbeit dahinter steckt, bedeute das noch nicht, dass es zu keinen Bonuszahlungen käme. Das großzügige Entlohnungssystem würde auch für "harte Arbeit" herangezogen. "Ingesamt gibt es mehr Vorteile und ich bezweifle, dass ich irgendwo anders arbeiten wollte.", gibt sich "CinBoo" insgesamt zufrieden. "Ich habe den besten Job der Welt.", versichert er.

Kluge Köpfe

Angesprochen auf die klugen Köpfe, welche ausschließlich am Such-Algorithmus arbeiten, erklärt "CinBoo", dass er Angst davor habe mit ihnen zu reden. "Die sprechen vielleicht in seltsamen, mathematischen Hieroglyphen", rechtfertigt sich der Mitarbeiter. Darauf gibt sich "nostrademons" ebenfalls als Google-Mitarbeiter zu erkennen, er arbeite in der Abteilung "Search Features". Er treffe täglich auf die Mathematiker, die er als "sehr nett und überaus brillant" bezeichnet. Es gäbe viele interessante Daten und nützliche Algorithmen, nur wisse man bislang noch nicht, wie man diese den Nutzern präsentieren könnte.

Keine Empfehlung für Manager

Mitarbeiter "solyanik" kritisiert hingegen die Arbeitsverhältnisse von Managern bei Google. "Ein klassischer Manager hat 50 bis 100 Angestellte, also selbst wenn sie sich mit ihren Berichten einmal im Monat für 30 Minuten treffen, dann sind das rund zwei Wochen Vieraugengespräche pro Monat." Da bleibe nicht viel Freizeit. Ein weiteres Problem ortet "solyanik" darin, dass Manager nicht in technische Entscheidungen eingebunden würden. Bei der Leistungsbeurteilung hätte man ebenfalls kaum etwas zu sagen, darum kümmere sich die Kommission. Gleiches gelte für die Anstellung neuer Mitarbeiter. "solyanik" erzählt, dass er einen der älteren Google-Angestellten gefragt habe, was Manager dort überhaupt täten. Die Antwort: "Ich weiß es nicht." Zusammenfassend spricht "solyanik" Technik-Managern, die ihren Beruf gern haben, keine Empfehlung für Google aus.

"Gratis Bier"

"GoogleEmployee22k" spricht dem Unternehmen ausschließlich Lob aus. Dem User gefällt, dass "jeder sehr klug ist", es "18 unterschiedliche Kaffeesorten" gibt, sowie kostenloses Frühstück, Mittag- und Abendessen. Das Essen sei von höchster Qualität, Getränke und Snacks seien den ganzen Tag über gratis verfügbar. Gefallen findet "GoogleEmployee22k" auch an den sogenannten "Konferenz-Fahrrädern" für bis zu sieben Personen. Selbst die Wäsche der Angestellten wird gewaschen, Fußball- und Basketballspiele fänden immer wieder statt. Und am Freitag kommt immer Larry, Sergei oder Eric um persönlich Fragen zu stellen, "außerdem bekommen wir gratis Bier." (pd)