Bild nicht mehr verfügbar.

Grafik: APA

Wien - Neue Hoffnung für BP. Der Chef des wegen der Ölpest im Golf von Mexiko angeschlagenen Konzerns, Tony Hayward, ist nach Abu Dhabi gereist und hat dem Staatsfonds ADIA "Optionen" für eine Beteiligung vorgestellt. Zuvor hatte die saudische Zeitung El Eqtisadiyah berichtet, dass Investoren aus Saudi-Arabien zehn bis 15 Prozent der BP-Anteile kaufen wollten. Der Konzern braucht dringend Geld zur Bewältigung der Folgen der Ölkatastrophe.

Zuletzt wurde spekuliert, dass der weltweit viertgrößte Ölkonzern BP nach Partnern sucht, um eine drohende feindliche Übernahme abzuwenden. BP soll auch mit Staatsfonds in Libyen, Kuwait, Katar und Singapur gesprochen haben. Einige Staatsfonds sind bereits BP-Anteilseigner. Norwegen und Kuwait halten je rund 1,8 Prozent, China 1,1 und Singapur 0,7 Prozent.

Die Hoffnung auf Geldgeber hat der BP-Aktie Auftrieb gegeben, in London legten die Papiere 4,44 Prozent zu. Der BP-Kurs hat seit April knapp 44 Prozent eingebüßt. Den Aktien kam auch zugute, dass der Konzern laut Eigenangaben Fortschritte beim Schließen des Bohrlochs erzielt hat. Die Arbeiten an einem der zwei Entlastungsbohrlöcher kämen besser voran als geplant, aus dem Leck werde aber noch mehr als einen Monat lang Öl austreten.

Bohr-Moratorium

Die EU-Kommission will jetzt ein Moratorium für Ölbohrungen vor den europäischen Küsten. Die Zulassung neuer Bohrungen falle zwar in die Kompetenz der Mitgliedsstaaten, sagte EU-Energiekommissar Günther Oettinger, aber "ich würde derzeit neue Zulassungen nicht empfehlen" . Das Moratorium solle so lange gelten, bis die EU-Kommission ihre Prüfung der Sicherheitsaspekte von Ölbohrungen abgeschlossen habe. Nach Beratungen mit den in der EU tätigen Ölförderern und den nationalen Aufsichtsbehörden soll ein Maßnahmenpaket vorgelegt werden. (Reuters, APA, bpf/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 8.7.2010)