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Wien/San Salvador - Auf verschiedenen Kontinenten die selbe Problematik rund um HIV/Aids: "Wir haben hier leider in der Bevölkerung nur ein sehr geringes Bewusstsein für Aids", beklagt die nationale Gesundheitsberaterin der Zweigorganisation von Plan International im mittelamerikanischen Staat El Salvador, Anabell Amaya.
Jüngere zu sorglos
Die ursprünglich aus Großbritannien stammende Hilfsorganisation konzentriert sich auf Projekte für Frauen und Kinder und ist auch in Mittel- und Südamerika in Sachen Immunschwächekrankheit tätig. Das Problem laut Amaya: "Die HIV/Aids-Epidemie wächst in El Salvador. Das betrifft vor allem die jungen Menschen. 77 Prozent der HIV-Infektionen sind auf heterosexuelle Übertragung zurückzuführen. Männern und Frauen fehlt hier das Risikobewusstsein. Wir haben in der Altersgruppe zwischen 15 und 29 Jahren allein mehr als 9.100 Fälle."
Drei Mal so viel Infektionen wie in Österreich
UNAIDS schätzt den Mittelwert der Zahl der HIV-Infektionen in dem mittelamerikanischen Staat auf rund 34.000 - bei einer Bevölkerungszahl von 7,7 Millionen Menschen. Im Vergleich dazu: Im bevölkerungsmäßig etwa gleich großen Österreich wird die Zahl der HIV-Positiven derzeit mit um die 10.000 angegeben. Die Zahl der bisher in El Salvador an Aids Verstorbenen klafft mit Schätzwerten von 780 bis 18.000 extrem auseinander.
Sexuelle Gesundheit als Ganzes
Plan-Projekte gibt es in dem Land in fünf Bundesstaaten in Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen. Amaya: "Wir konzentrieren uns speziell auf Frauen, Schwangere und helfen Kindern, die bereits mit HIV infiziert sind. Wir sind besonders in der Altersgruppe zwischen zehn und 15 Jahren aktiv. Wir versuchen auch, nicht nur HIV/Aids zu berücksichtigen, sondern sehen sexuelle Gesundheit als ein Ganzes."
Prinzipiell sei der Staat allerdings aktiv. Es gebe TV-Kampagnen, freier Zugang zu Diagnose und Behandlung einer HIV-Infektion sei für Betroffene gegeben. Doch bei mangelndem Risikobewusstsein würden auch viele HIV-Positive von ihrer Infektion gar nichts wissen. Die Plan-Mitarbeiterin: "Bei den Infizierten lautet das Geschlechterverhältnis 1,7 Männer auf eine Frau." (APA)