Innsbruck - Ein Todesopfer und teils großer Sachschaden - das ist die Bilanz der sintflutartigen Regenfälle und Gewitter, die am Wochenende in weiten Teilen Österreichs niedergingen. In der Steiermark wurde ein 37-Jähriger vom Blitz erschlagen, 55 Personen im Bezirk Liezen mussten evakuiert werden. Tirol verzeichnete enorme Hagelschäden. Bereits am Montag soll es aber wieder heiß werden.

Nach den schweren nächtlichen Unwettern musste im Kleinsölktal im Bezirk Liezen 55 Personen evakuiert werden. Sie befanden sich auf verschiedenen Almhütten und wurden mit Hubschraubern des Innenministeriums und des Bundesheeres ausgeflogen, teilte das Rote Kreuz mit. Das Gebiet war von der Außenwelt abgeschnitten, da mehrere Straßen unpassierbar oder zerstört waren. Die Menschen wurden vom Roten Kreuz versorgt, bevor der Heimtransport organisiert wurde.

In der Südsteiermark wurde in der Nacht auf Sonntag in Oberpurkla (Bezirk Radkersburg) ein 37-jähriger Mann auf dem Heimweg von einem Feuerwehrfest von einem Blitz erschlagen. Seine Frau wurde ebenfalls verletzt.

Straßen weggerissen

Besonders heftige Regenfälle gab es in Stein an der Enns, wo 25 Häuser überflutet und Straßen weggerissen wurden. Verletzt wurde niemand, viele Bewohner mussten jedoch von der Feuerwehr aus ihren Häusern evakuiert werden. Eine Mure verschüttete die Schienen der Südbahnstrecke der ÖBB. Der Bahnverkehr zwischen Leoben und Knittelfeld war unterbrochen. In Salzburg kam es vor allem im Pinzgau und Pongau zu kleineren Vermurungen und Überschwemmungen.

Sintflutartiger Regen und Gewitter sowie von Blitzschlag verursachte Brände haben auch in Oberösterreich die Feuerwehren in der Nacht auf Sonntag auf Trab gehalten. Im Inntal und dem Zillertal gingen Hagel und heftige Gewitter nieder. Die Innsbrucker Altstadt stand kurzfristig einen halben Meter unter Wasser. Das Tiroler Landesmuseum musste bis zu 20.000 Bücher aus einer Bibliothek im Untergeschoß vor dem Wasser retten. (APA)