Das manipulierte Foto - in der rechten Bildhälfte wurden die Bildschirme von drei Monitoren ersetzt ...

Foto: BP p.l.c

... und das von BP mittlerweile veröffentlichte Original.

Foto: BP p.l.c

Nach der durch einen Unfall auf einer Bohrinsel verursachten Ölpest im Golf von Mexiko möchte man meinen, dass BP andere Sorgen hat, als Pressefotos mit Photoshop zu manipulieren. Americablog.com hat auf der BP-Homepage ein Foto der Krisen-Kommandozentrale entdeckt, an dem offensichtlich in Photoshop einiges verändert wurde - allerdings so schlecht, dass es sofort auffiel. BP hat mittlerweile das ursprüngliche Foto veröffentlicht, doch das scheint nur noch mehr Fragen aufzuwerfen.

Schlechte Bildmontage

In dem manipulierten Foto waren die Monitore der Krisenkommando-Zentrale zu sehen, in der BP die Vorgänge beim Bohrloch unter Wasser überwacht. Bei drei Monitoren wurden die Bildschirminhalte durch andere Aufnahmen ersetzt. Die Montage wurde dabei so schlampig durchgeführt, dass man an mehreren Stellen im Foto eindeutig unsaubere Schnittkanten erkennen kann. Die Blogger haben diese Details in dem Foto markiert.

Foto aus 2001?

BP hat mittlerweile das richtige Foto veröffentlicht und ein Sprecher habe diesen Patzer laut Washington Post entschuldigt. Man habe damit nichts verbergen wollen, heißt es seitens des Konzerns. Im Original ist auf den Monitoren kein Bild zu sehen. Die Montage habe ein Fotograf durchgeführt. Für die Blogger ist das jedoch keine zufriedenstellende Antwort. Für sie ist es verdächtig, dass ein professioneller Fotograf auf eigene Faust ein offizielles Pressefoto manipuliert und ihm dabei auch noch so grobe Schnitzer passieren. Zudem sollen die Metadaten des Fotos zeigen, dass das Bild keineswegs im Juli 2010, sondern vielmehr im März 2001 aufgenommen wurde. 

PR-Debakel

Die Blogger haben inzwischen ein weiteres Fotos entdeckt, an dem herumgepfuscht worden sein soll. Was auch immer dahinter steckt, das Unternehmen hat neben der Umweltkatastrophe nun auch ein PR-Problem. BP sei beim Herumdoktern an Fotos genauso ungeschickt, wie beim Stopfen von Bohrlöchern, ätzt die Washington Post. (br)