Recherchehilfen von Politikjournalisten

Grafik: DER STANDARD

Sensationalisierung im Politikjournalismus nimmt zu, kritische und investigative Schreibe werden dadurch zurückgedrängt. Dieser Meinung sind mehr als 80 Prozent all jener Journalisten, die über Politik berichten.

Im dritten Journalistenreport befragten die Autoren Daniela Kraus, Andy Kaltenbrunner und Matthias Karmasin hauptberuflich beschäftigte Politikjournalisten nach ihrem Berufsverständnis. 63 Prozent von ihnen rechnen sich eher dem linken Lager zu. Eindeutig für eine Partei aussprechen will sich die Mehrheit nicht. 28 Prozent fühlt sich den Grünen am nächsten. Mit der politischen Linie ihres Blattes sind knapp drei Viertel zufrieden.

Bei der Recherche gehen Politikjournalisten nach persönlichen Gesprächen und Telefonaten an dritter Stelle ins Web. Am wichtigsten sind ihnen da orf.at, an zweiter Stelle schon derStandard.at. Bei Recherchen in Online-Archiven rangiert die Webplattform des Standard an dritter Stelle: Am wichtigsten sind hier das Archiv der Austria Presse Agentur sowie das des Spiegel.

Missstände kritisieren

Als ihre wichtigste Aufgabe erachten die Medienarbeiter, Kritik an Missständen zu üben und komplexe Sachverhalte zu erklären. Mehr als 95 Prozent stimmten dem zu. In Deutschland legen Politjournalisten am meisten Wert darauf, ihr Publikum neutral und präzise zu informieren. (Doris Priesching, DER STANDARD; Printausgabe, 22.7.2010)